Prozess: 4 Jahre Haft für Edtstadler-Einbrecher

Prozess: 4 Jahre Haft für Edtstadler-Einbrecher
Der 50-jährige Serbe zeigte sich am Mittwoch im Landesgericht schuldig. Das Urteil ist rechtskräftig.

Ministerin Karoline Edtstadler weilte im vergangenen August gerade in Nizza im Urlaub, als ihr Handy anschlug: Jemand war in ihre Wohnung in Wien-Döbling eingebrochen.

Prozess: 4 Jahre Haft für Edtstadler-Einbrecher

Wenig später war bereits die Kriminalpolizei am Weg zur Wohnung. Die beiden Einbrecher ergriffen die Flucht. Den Großteil ihrer Beute, die sie bereits zum Abtransport bereitgelegt hatten, ließen sie zurück.

Nur ein Mann vor Gericht

Vor Gericht in Wien steht am Mittwoch nur ein Mann. Es handelt sich um einen 50-jährigen Serben. Er ist kein Mann der großen Worte: "Ich entschuldige mich, ich habe es getan", sagt der großgewachsene Angeklagte. Auch in der Causa um seinen Komplizen hüllt sich der Mann in Schweigen. Der zweite Verdächtige konnte deshalb nie ausgeforscht werden.

Sechs Vorstrafen hat der 50-Jährige bereits in Österreich, fünf davon sind einschlägig. Nach Verbüßung der jüngsten Haftstrafe wurde er nach Serbien abgeschoben und mit einem Aufenthaltsverbot belegt.

Dennoch kehrte er wenig später mit einem falschen Namen wieder zurück. Warum? "Meine 21-jährige Tochter lebt in Wien. Ich wollte sie besuchen. Und ich wollte arbeiten. Bei mir daheim gibt es keine Arbeit."

"Vor der Wohnung lagen Packerl"

Welcher Arbeit er nachgehen wollte, ist nicht bekannt. Doch als er an der Wohnhausanlage in Döbling mit einem Komplizen vorbeikam, hatte er entsprechendes Einbruchswerkzeug dabei.

Warum gerade die Wohnung der Ministerin? "Vor der Wohnung lagen Packerl, da hat er gedacht, niemand ist zu Hause", erklärt sein Rechtsanwalt Peter Philipp.

Prozess: 4 Jahre Haft für Edtstadler-Einbrecher

Die Beute allerdings sei überschaubar gewesen, führt der Anwalt aus. Ihr Wert: Rund 8.000 Euro. Tatsächlich nahmen die Täter in der Hektik nur eine Kreditkarte und eine WLAN-Kamera mit.

Urteilsverkündung nach 15 Minuten

Zeugen werden in dem Verfahren keine benötigt, auch Ministerin Edtstadler muss nicht kommen. Nach rund 15 Minuten ruft der Richter zur Urteilsverkündung. Der Angeklagte bietet den Medienvertretern den Vortritt an.

Urteil: 4 Jahre Haft (Strafrahmen 15 Jahre). Der Serbe und die Staatsanwaltschaft sind beide mit dem Urteil einverstanden.

Zum Ende verabschiedet sich der Angeklagte noch von den Medienvertretern: "Auf Wiedersehen!"

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