Protestkundgebung für LGBTIQ-Rechte vor ungarischer Botschaft in Wien

Protestkundgebung für LGBTIQ-Rechte vor ungarischer Botschaft in Wien
Demonstriert wurde gegen das ungarisches Anti-Homosexuellen-Gesetz.

Die Maßnahmen der ungarischen Regierung zur Einschränkung der Rechte Homo- und Transsexueller haben am Freitagabend zu einer Solidaritätskundgebung vor der ungarischen Botschaft in Wien geführt. Bei der angekündigten Demonstration in der Bankgasse unweit des Wiener Burgtheaters fanden sich trotz leichten Nieselregens knapp 300 Protestierende ein. Das Botschaftsgebäude selber wurde von der Polizei abgeriegelt. Vielfach wurden Regenbogenfahnen geschwenkt.

Auch vom Concordia-Haus unweit der ungarischen Botschaft wehte die Fahne der LGBTIQ-Bewegung. Hintergrund des Protests ist das von der ungarischen Regierung propagierte Gesetz zur Einschränkung der Informationsfreiheit über Homo- und Transsexualität in Ungarn. Mehrere Kundgebungsteilnehmer der um 17:30 beginnenden Kundgebung trugen Plakate von mit den Aufschriften „Fuck Orban“, „Orban rauspeitschen“ oder „Demokratie in Gefahr“.

"Queere Community nicht alleine"

„Da geht es nicht nur um Ungarn, sondern das geht weit darüber hinaus!“, so eine der Mitinitiatorinnen der Veranstaltung. „Personen werden dafür bestraft, dass sie sich so verhalten, wie sie sind!“

„Ich bin Ungarin, das ist meine Pflicht hier zu sein, denn ich habe viele Freunde die homosexuell sind“, so die Wahlwienerin Kata, die sich eine Rückkehr in ihr Heimatland schwer vorstellen kann. „Es ist unglaublich, was sich Viktor Orban hier herausnimmt“.

„Diese Gesetze sind dafür gemacht, um uns auszulöschen, die wurden dafür gemacht, um Homosexualität rückgängig zu machen. Die mussten eine neue Zielscheibe finden, und das haben sie jetzt getan - es ist die LGBTIQ-Community“, so einer der ungarischstämmigen Sprecher bei der Kundgebung. „Wir müssen der queeren Community zeigen, dass sie nicht alleine ist!“

Das umstrittene Gesetz war in der Nacht auf Donnerstag im Amtsblatt in Ungarn veröffentlicht worden und steht damit kurz vor dem Inkrafttreten. Es sieht unter anderem ein Verbot von Medien vor, die Jugendlichen zugänglich sind und wo Sexualität als von der heterosexuellen abweichend dargestellt wird. Werbung, wo Homo- oder Transsexualität als der Normalität erscheinen, ist ebenfalls verboten.

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