Programm gegen Gewalt an Wiener Schulen startet im Februar

Mobbing und Gewalt sind aktuelle Probleme an Wiener Brennpunktschulen.
Fünf Standorte, die vor besonderen Herausforderungen stehen, machen den Anfang. Stadt nimmt auch Eltern in die Pflicht.

„57 Prozent aller Wiener Volksschüler besuchen Schulen, die vor hohen oder sehr hohen sozialen Herausforderungen stehen“, sagt Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Um hier entgegenzuwirken, startet die Stadt im kommenden Jahr das Präventionsprogramm „Respekt: Gemeinsam stärker“ – vorerst an fünf Wiener Schulen mit besonderem Bedarf. 1,2 Millionen Euro lässt man sich das kosten.

„Im Prinzip handelt es sich um Klimapolitik an der Schule“, erklärt Czernohorszky. Gehe es doch um das soziale Klima an den einzelnen Brennpunktschulen. Um Problemen wie Gewalt, Mobbing oder auch Schulabsentismus entgegenzutreten, werden in Kooperation mit dem Integrationsexperten Kenan Güngör für die (vorerst) fünf Schulen individuell maßgeschneiderte Konzepte entwickelt.

Programm gegen Gewalt an Wiener Schulen startet im Februar

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) will Wiens Brennpunktschulen verändern.

Schüler, Lehrer, Eltern

Damit der auf ein halbes bis ein Jahr angelegte Prozess eine nachhaltige Wirkung erzielt, müssen alle Schulpartner – Schüler, Lehrer und Eltern – an einem Strang ziehen. Zudem werden zur Lösung der jeweiligen Probleme sämtliche Unterstützungsangebote rund um die Schule vernetzt, von der außerschulischen Jugendarbeit, über die Kinder- und Jugendhilfe (MA11) bis zu Jugendzentren.

Es gehe darum, gleichermaßen bildungs- wie integrations- und frauenpolitische Akzente zu setzen, betont Czernohorszky. Ziele seien, Mädchen und Burschen gezielt zu fördern, Pädagogen im Umgang mit vielfältigen Problemen von Jugendlichen zu unterstützen und Eltern als zentrale Bildungspartner miteinzubeziehen.

Spätestens mit Beginn des zweiten Semesters im Februar 2020 soll das Programm an ausgesuchten Pilotschulen – Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen – mit hohen sozialen Herausforderungen getestet werden. Welche das sind, geben Czernohorszky und Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) im Jänner bekannt.

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