"Sittenwächter" soll Kontakt zu Berlin-Attentäter gehabt haben

PROZESS GEGEN "SITTENWÄCHTER" VON KALTENLEUTGEBEN
Der Tschetschene zeigte sich am Freitag vor Gericht schüchtern und versteckte sein Gesicht.

Wegen versuchter Körperverletzung und Nötigung stand am Freitag ein Tschetschene in Wien vor Gericht. Der Mann spielte sich im Sommer 2017 als Sittenwächter bei einem Badesee in Kaltenleutgeben auf. Weil eine Frau den Badespaß oben ohne genießen wollte, umringten der Angeklagte und seine Begleiter – zwei weitere Tschetschenen und ein Afghane – die Frau und ihren Begleiter. Wie jetzt bekannt wurde, soll der Mann Kontakt zu Anis Amri gehabt haben. Amri hatte im Dezember 2016 einen Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt gesteuert und zwölf Menschen getötet. Der Verfassungsschutz ermittelt gegen den "Sittenwächter" wegen Mitgliedschaft an einer terroristischen Vereinigung. Hinweise, dass der Tschetschene am Attentat in Berlin beteiligt gewesen sein könnte, gibt es keine.

Drohung

Beim Prozess am Freitag war das kein Thema. Der selbsternannte Sittenwächter soll  einer Frau gedroht haben, sie zu vergewaltigen, wenn sie sich nicht bekleide. Ihren Begleiter wollte er uns seine Begleiter mit Fußtritten über eine Böschung stoßen. Der Mann konnte sich retten und ausweichen. Den anderen drei Männern konnten keine strafbaren Handlungen nachgewiesen werden, weswegen sich nur der Tschetschene vor Gericht verantworten musste. Er wurde rechtskräftig zu fünf Monaten Haft verurteilt.

Dem Mann, der im November 2017 festgenommen wurde, wurde auch noch ein zweiter Vorfall angelastet. Nachdem ein Ladendetektiv eine Muslima beschimpft haben soll, wollte der Sittenwächter den Namen des Detektivs von einem Zeugen erfahren und soll ihn bedroht haben. Verurteilt wurde er aber nur für den ersten Vorfall.

"Sittenwächter" soll Kontakt zu Berlin-Attentäter gehabt haben

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