Probegalopp für Mariahilfer Straße

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2013 wird Wiens größte Shoppingmeile verkehrsberuhigt. Der Advent bietet einen Vorgeschmack.

Regen kurz vor Weihnachten: Doch das macht den Passanten auf der Mariahilfer Straße nichts aus. Sie bummeln mit Schirmen die Einkaufsstraße entlang. Die Atmosphäre ist entspannt. Zu Drängeleien kommt es nicht – die Mariahilfer Straße ist an den Adventsamstagen Fußgängerzone.

Die Reaktionen der Kunden sind überwiegend positiv. Und auch in den Straßenzügen rundherum ist es nicht zum mancherorts befürchteten Verkehrschaos gekommen. „Wir sind gestern mit dem Auto hergefahren. Da sind wir 20 Minuten gestanden. Heute ist das gar kein Problem“, sagt etwa der Steirer Johann Schönegger. Und auch die Polizei meldet keine Probleme. „Die Querstraßen werden freigehalten, Durchfahrmöglichkeiten sind gegeben. Die Markierung ist gut.“

Ein Vorgeschmack

 

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Künftig könnte an jedem der 52 Samstage im Jahr Advent sein. Zumindest soll Österreichs größte Shoppingmeile ab Sommer 2013 verkehrsberuhigt werden. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Susanne Jerusalem von den Grünen in Mariahilf. Zuletzt wurde im Bezirksparlament das Planungsbudget von 640.000 Euro reserviert. Voraussichtlich im Sommer soll das 450 Meter lange Straßenstück zwischen Andreas- und Kirchengasse zur Fußgänger- und Radzone erklärt werden. Auf den Abschnitten davor und danach wird nur noch das Zufahren von Anrainern und Lieferanten gestattet sein. „Die darüber hinausgehende Neugestaltung wird wohl im Frühjahr 2014 starten“, sagt ein Sprecher von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou.

Jerusalem warnt aber vor dem Advent-Vergleich. „An Adventsamstagen sind deutlich mehr Menschen auf der Mahü unterwegs als sonst und außerdem ist ein größerer Straßenabschnitt für den Autoverkehr gesperrt.“ Der Blick auf die Statistik zeigt: An normalen Samstagen kommen knapp 66.000 Besucher auf die Mariahilfer Straße. Jetzt im Advent sind es knapp 95.000 Menschen, die, so wie Lukas Huszar, ihre letzten Einkäufe erledigen. „Wir gehen aber schon davon aus, dass die Frequenz weiter steigen wird“, heißt es in Vassilakous Büro.

Im Jänner werden jedenfalls die ersten drei Befragungen in den Bezirken Neubau und Mariahilf abgehalten. „Es geht um die Querungen der beiden Bezirke“, sagt Jerusalem. Anwohner entscheiden, ob die Einbahn in der Schottenfeldgasse umgedreht wird. Unklar ist auch, ob die Zufahrt in Andreas- und Zieglergasse über die Otto-Bauer-Gasse weiter gestattet sein soll. „Dann gilt es noch, die künftige Linienführung des 2A zu klären.“

Unmut der Präsidentin

Die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, ist mit den rot-grünen Plänen noch nicht einverstanden. „Es gibt noch keine Einigung, was die Lieferzeiten für Betriebe betrifft“, sagt ein Sprecher. „55 Prozent der Lieferungen erfolgen nach 10.30 Uhr.“ Dass Unternehmer mit ihren Autos nur am Vormittag zu den Geschäften kommen, sei nicht akzeptabel.

Österreichs Shoppingmeile in Zahlen: Wer über die Mariahilfer Straße spricht, der spricht letztlich auch über Superlative. Auf Österreichs Shoppingmeile Nummer 1 wird jährlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz allein im Einzelhandel gemacht – rund 10 Prozent des gesamten Wiener Einzelhandelsumsatzes. 9000 Beschäftigte verkaufen in 482 Betrieben und somit auf 180.000 m² Geschäftsfläche ihre Produkte. An einem regulären Samstag sind schon heute 66.000 Besucher auf der Mahü – an Adventsamstagen werden ca. 95.000 Passanten gezählt. Tendenz steigend.

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