Fachkräftemangel: Quereinstieg in Kindergärten wird ausgeweitet

Kindergärten fehlen die Fachkräfte, Quereinsteiger sollen gegen den Personalmangel helfen
Die Stadt Wien investiert 660.000 Euro, um mehr Quereinsteiger in Kindergärten mit hohem Förderbedarf auszubilden.

Bildungseinrichtungen fehlen die Fachkräfte. Quereinsteiger sollen wie schon in einigen Schulen auch in Kindergärten den Personalmangel abfedern.

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Dafür weitet die Stadt die Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation „Teach for Austria“ aus. Das kündigte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bei einem Medientermin an.

Seit 2019 wurden 35 Interessierte in privaten und öffentlichen Kindergärten eingesetzt, heuer kommen weitere sieben hinzu. Das zweijährige Ausbildungsprogramm wird nun dauerhaft ausgerollt und für 2023/24 rund 660.000 Euro investiert.

Finanziert werden damit vor allem die Gehälter während der Ausbildung, das nur wenig unter dem einer pädagogischen Fachkraft liege. Eine Aufstockung des Budgets oder der Plätze ist mit der Ausweitung aber nicht verbunden, auch wenn man gerne mehr ausgeben würde, so Wiederkehr.

Wiederkehr: "Nicht jeder der aufzeigt, wird genommen"

Bewerben können sich Personen mit einem Bachelorabschluss, das Studienfach spielt keine Rolle. „Es wird aber nicht jeder genommen, der aufzeigt. Es geht um einen qualitätsvollen Quereinstieg“ betont Wiederkehr.

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Von 35 Bewerbern bekommen laut Toni Kronke, Geschäftsführer von „Teach for Austria“, rund 10 Prozent einen Ausbildungsplatz angeboten.

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Wiederkehr (Neos)

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos)

Die Fellows werden über den Sommer in Intensivkursen ausgebildet, um schon im September starten zu können und innerhalb der zwei Jahre weiter ausgebildet. Die Aufsichtspflicht über ganze Kindergartengruppen haben die Fellows in dieser Zeit nicht.

Benachteiligte Kinder werden besonders gefördert

Zugeteilt werden die Quereinsteiger Einrichtungen mit einem besonders hohen Sprachförderbedarf und Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien. Erklärtes Ziel sei es, dadurch Kindern unabhängig vom Bildungsgrad und Einkommen der Eltern gute Bildungschancen zu geben und zu fördern.

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Rund ein Drittel der Quereinsteiger bleibe nach den zwei Jahren dauerhaft in den Kindergärten, wie Kronke berichtet. Nötig ist dafür dann aber doch eine pädagogische Ausbildung.

Der Quereinstieg in den Kindergarten braucht viel mehr Überzeugungsarbeit, da der Beruf in der eigenen Vorstellung mit weniger Prestige verbunden ist

von Toni Kronke

Geschäftsführer Teach for Austria

Um den Anteil derjenigen, die dauerhaft bleiben, auf 50 Prozent zu erhöhen, will man für die pädagogische Ausbildung nötige Formalitäten erleichtern.

Was Kronke beobachtet: „Der überwiegende Teil der Interessierten entscheidet sich für einen Quereinstieg als Lehrer. Der Quereinstieg in den Kindergarten braucht viel mehr Überzeugungsarbeit, da der Beruf in der eigenen Vorstellung mit weniger Prestige verbunden ist. Das wollen wir ändern.“

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