"Papa-Bär" Long Hui wurde tiefgefroren

Ein Expertenteam aus Österreich und China wird den Kadaver des Pandas pathologisch untersuchen.

Long Hui wurde 16 Jahre alt. Wie berichtet, ist der "Papa-Bär" von den im August geborenen Panda-Zwillingen Fu Ban und Fu Feng am Freitag bei einer Notuntersuchung im Tiergarten Schönbrunn gestorben. Bei dem Tier war am Dienstag ein zehn Zentimeter großer Tumor im Bauchraum festgestellt worden. Warum es dann aber doch so plötzlich zum Tod gekommen ist, soll jetzt eine pathologische Untersuchung am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität (VetMed) Wien zeigen. Dort werden alle im Tiergarten Schönbrunn verstorbenen Tiere pathologisch untersucht.

Als Vorbereitung für die Untersuchung wurde der Kadaver von Long Hui bereits tiefgefroren. Zusätzlich zum Team aus österreichischen Experten soll auch eines aus China anreisen, und zwar "ehest möglich", wie es vom Tiergarten heißt. Erst dann will man die Öffentlichkeit über "weitere Schritte" informieren. Denn Long Huis langjähriger Partnerin Yang Yang ist nun der Mann und Erzeuger all ihrer fünf Kinder abhandengekommen. Ob ein neuer männlicher Panda aus China nach Wien gebracht wird und wann das sein könnte, steht aber noch nicht fest.

Keine Schuldzuweisung

Zhong Yi, der Leiter des Departements für internationale Kooperationen der China Wildlife Conservation, mache dem Zoo Schönbrunn jedenfalls keinen Vorwurf. Auf die Todesnachricht hätten die Partner in China "gleich geantwortet, dass sie natürlich wissen, dass wir alles versucht haben und unser Bestes gegeben haben, Long Hui medizinisch zu behandeln", sagt Johanna Bukovsky, Sprecherin des Zoos.

Für Long Huis langjährige Partnerin und die Zwillinge Fu Ban und Fu Feng habe dessen Tod jedenfalls keine großartigen Auswirkungen. Long Hui und Yang Yang lebten schon seit mehreren Jahren nicht mehr gemeinsam in einem Gehege – Panda sind grundsätzlich Einzelgänger. Auch auf die Aufzucht des Nachwuchs hat der Vater praktisch keinen Einfluss.

Long Hui und Yang Yang waren im Jahr 2003 als Leihgabe der Volksrepublik China in den Tiergarten Schönbrunn gekommen.

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