Wien: Mehr Wohnungen, weniger Büros

Herzstück des Stadtentwicklungsgebietes in der Brigittenau ist die "Grüne Mitte"
Das Leitbild für das Stadtentwicklungsgebiet am ehemaligen Nordwestbahnhof-Gelände wird adaptiert.

Wien wächst – und das schneller als gedacht. Spätestens im Jahr 2029 soll die Bundeshauptstadt die zwei-Millionen-Einwohner-Grenze überschritten haben. Das hat jetzt auch Auswirkungen auf das Stadtentwicklungsgebiet am ehemaligen Nordwestbahnhof-Gelände in der Brigittenau. Wie Wien heute berichtete, wurde der Entwurf für das städtebauliche Leitbild adaptiert.

In dem insgesamt 44 Hektar großen Areal sollen künftig nicht – wie im Leitbild aus dem Jahr 2008 definiert – 11.800, sondern bis zu 13.5000 Menschen wohnen. "Wir brauchen mehr Wohnungen und weniger Büros", sagt Hannes Derfler, Bezirksvorsteher der Brigittenau.

Wien: Mehr Wohnungen, weniger Büros
APA1215485-2 - 31082009 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Eine Übersicht mit computergenerierter Grafik der geplanten Neubauten zwischen dem Augarten und dem Nordwestbahnhof in Wien. APA-FOTO: ENF ARCHITEKTEN
"Der Markt für Büroflächen ist gesättigt", sagt auch Martin Forstner von der zuständigen Gebietsbetreuung im 20. Bezirk. "Gleichzeitig ist der Druck auf dem Wohnungsmarkt gestiegen", erklärt Forstner. Deshalb sei der Entwurf für das Leitbild des Nordwestbahnhof-Geländes adaptiert worden: Ursprünglich waren dort zirka 5000 Wohnungen geplant – wie viele mehr es jetzt werden, könne man aktuell noch nicht sagen. Das komme auch darauf an, welche und wie große Wohnungen schlussendlich gebaut werden.

Beschluss im Herbst

Statt der bisher geplanten drei Hochhäuser auf dem Areal soll es künftig vier geben. Außerdem werden an drei Standorten insgesamt fünf Schulen errichtet.

Ansonsten bleibt man dem ursprünglichen Entwurf treu. Die sogenannte Grüne Mitte – eine große Grünfläche im Zentrum des Areals – soll erhalten bleiben. "Den Anrainern war eine gute Verbindung von der Grünen Mitte zum Augarten wichtig", sagt Gebietsbetreuer Forstner. Dieser Wunsch soll ebenso umgesetzt werden wie jener nach möglichst wenig Individualverkehr und verbesserter Öffi-Anbindung.

Im Herbst wird der neue Leitbild-Entwurf der Stadtentwicklungskommission vorgelegt. Stimmt die Kommission zu, kann mit der Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen werden.

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