Neues Wiener Jobprojekt "Wörkerei" hilft jungen Erwachsenen
Eine neues Beschäftigungsprojekt in Wien widmet sich jungen Menschen, die schwer am Arbeitsmarkt Fuß fassen können. Die "Wörkerei" in Rudolfsheim-Fünfhaus ist am Freitag von Caritas-Präsident Michael Landau und dem Präsidenten der Volkshilfe, Altbürgermeister Michael Häupl, eröffnet worden. Die beiden Proponenten hoben hervor, dass man die Betroffenen nicht mit "Ultimaten", sondern mit gezielten Förderungen und Unterstützung begleiten wolle.
Eingerichtet wurden 50 befristete Arbeitsplätze für junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren. Gearbeitet wird etwa im handwerklichen Bereich, zum Beispiel werden verschiedene Produkten aus gespendeten Werbeplanen genäht. Auch Arbeit in den Branchen Reinigung oder bei der Transporthilfe wird angeboten. Während der Zeit in der "Wörkerei" unterstützen erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Jugendlichen bei der Berufsorientierung und Jobsuche. Auch eine Begleitung durch Sozialarbeit wird angeboten.
Höheres Arbeitslosengeld gefordert
Menschen, die über längere Zeit arbeitslos sind, würden arbeiten wollen, versicherten Häupl und Landau in einer gemeinsamen Aussendung. Der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt komme große Bedeutung zu. "Eine Reform des Arbeitsmarktes bietet Chancen. Aber mehr Druck schafft noch keine Arbeitsplätze." Man dürfe die Höhe des Arbeitslosengeldes infrage stellen - aber nicht, weil es angeblich zu hoch, sondern weil diese Versicherungsleistung oft zu niedrig sei, hieß es. Gefordert wurde eine Erhöhung der Nettoersatzrate auf ein "existenzsicherndes Niveau". Die Reform müsse eine soziale sein.
Häupl erteilte weiters der diskutierten Abschaffung von Zuverdienstmöglichkeiten eine Absage: "Solange das Arbeitslosengeld nicht existenzsichernd ist, darf an der Zuverdienstmöglichkeit nicht gerüttelt werden - auch, weil mit einer Abschaffung eine Rückkehr auf den ersten Arbeitsmarkt nicht erleichtert, sondern zusätzlich erschwert würde." Dass die Arbeitslosigkeit wieder sinke, sei auch der Tatsache geschuldet, dass die Regierung dem Arbeitsmarktservice deutlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt habe. "Dieses Bekenntnis wird es auch in den kommenden Monaten brauchen."
Kommentare