Neue Tourismusinitiative: Kampfansage ans Taj Mahal

Riesenrad-GettyImages
Austrian Leading Sights will Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Sehenswürdigkeiten erhöhen.

Das Schloss Ambras in Innsbruck und der Tiergarten Schönbrunn in Wien wurden bisher wohl selten in einem Atemzug erwähnt. Und das, obwohl beide zu den touristischen Aushängeschildern Österreichs zählen.

Dass man künftig doch beide und andere Sehenswürdigkeiten besser in Verbindung bringt, will eine neue Initiative erwirken. Unter dem Namen Austrian Leading Sights haben sich 37 Unternehmen aus Österreich zusammengeschlossen und eine Interessenvertretung gegründet.

Tourismus als Lebensgefühl

Derzeit sind Sehenswürdigkeiten aus sieben Bundesländern mit dabei und reichen vom Minimundus über die Festung Hohensalzburg bis zum Wiener Riesenrad. Gespräche mit weiteren Inhabern von Sehenswürdigkeiten, auch aus den fehlenden Bundesländern Oberösterreich und Vorarlberg, laufen.

Neue Tourismusinitiative: Kampfansage ans Taj Mahal

Festung Hohensalzburg

Tourismus, so der Tenor bei der Präsentation, sei mehr als nur Ankünfte und Nächtigungen, sondern Lebensgefühl. Oder, wie Swarovski Kristallwelten-Chef Stefan Isser es ausdrückt: "Urlauber haben eine Erwartungshaltung an das perfekte, einzigartige Erlebnis, das unvergessen bleibt.“

Alleine die 37 Unternehmen der Austrian Leading Sights würden dieses einzigartige Erlebnis für 22 Millionen Besucher schaffen, 3.600 Mitarbeiter beschäftigen und pro Jahr für eine Wertschöpfung von fünf Milliarden Euro sorgen.

Sehenswürdigkeiten als Buchungskriterium

Genauso wichtig sei aber der Werbewert. "Bekannte Sights sind ein wesentliches Buchungskriterium“, sagt Isser. "Denken Sie nur an das Taj Mahal oder Versailles.“

Neue Tourismusinitiative: Kampfansage ans Taj Mahal

Weltberühmtes Vorbild: Das Taj Mahal

Um mit diesen Giganten mitmischen zu können, will die Initiative die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Geplant ist einerseits die Bewusstseinsbildung bei Öffentlichkeit und Politik, wie bedeutsam die Sehenswürdigkeiten seien. Andererseits wolle man sich untereinander stärker vernetzen und seine Angebote anpassen. "Die jetzige Zeit ist herausfordernd, die Touristen fehlen. Aber es muss ja nicht jeder für sich allein kämpfen“, so Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien.

Einen Erfolg kann man bei Austrian Leading Sights schon verbuchen: Der Verein setzte sich mit Erfolg für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz von 5 Prozent für Sehenswürdigkeiten ein. Das langfristige Ziel ist es, dass dieser Satz nicht mehr auf das ursprüngliche Niveau von 13 Prozent angehoben wird.

Ein Katzensprung von Tirol nach Wien

Besonderes Augenmerk liegt aber auf neuen Angeboten, die die Attraktivität für Gäste weiter steigern soll. Derzeit wird an Ideen für Kooperationen und Synergien gefeilt, das Ziel seien neue Angebote über die Bundesländergrenzen hinaus, wie etwa gemeinsame Tickets oder auch Kooperationen mit den Bundesbahnen.

"Man darf nicht vergessen, dass für Touristen aus Australien oder dem nahen Osten mehrstündige Zugfahrten wie von Wien nach Innsbruck überhaupt kein Problem darstellen“, so Isser. Und damit wäre das mit dem im selben Atemzug von Schloss Ambras und dem Tiergarten Schönbrunn sprechen auch geklärt.

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