Pistenraupen-Taufe: Bekommt Wien seine "Raupi McRaupface"?

Pistenraupen-Taufe: Bekommt Wien seine "Raupi McRaupface"?
Bis Ende der Woche kann online über die Namensgebung des ersten städtischen Pistenbullys abgestimmt werden.

Eine Millionenstadt wie Wien besitzt unterschiedlichste Fahrzeuge, um die öffentliche Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Manche davon sind weitgehend auffällig, wie etwa die Fahrzeuge der Müllabfuhr. Andere, wie die Mähboote auf der Alten Donau, sind da schon spezieller.

Dass die Stadt Wien - genauer gesagt Wien Energie - seit vergangenem Jahr auch eine Pistenraupe besitzt, mutet hingegen ob der Lage im Flachland auf den ersten Blick richtiggehend skurril an - und dürfte einer breiteren Öffentlichkeit bisher verborgen gewesen sein.

Auslandseinsatz

Das liegt auch daran, dass dieser Pistenbully seinen Dienst nicht in Wien, sondern in der Steiermark versieht. Dort, im Gemeindegebiet von Ratten im Bezirk Weiz, rund 140 Kilometer südlich der Hauptstadt, betreibt der städtische Energieversorger seit 2005 den Windpark Steinriegel.

21 Windräder produzieren hier auf 1.600 Meter Seehöhe jährlich 79.000 Megawattstunden (MWh) Ökostrom für rund 24.000 Haushalte.

Wie jedes technische Gerät benötigen auch diese Windräder regelmäßige Wartung. Im Winter, wenn die Anlage Eis und Schnee ausgesetzt ist, muss beinahe täglich nach dem Rechten gesehen werden. "Die beste Fernwartung und Automatisierung kann in diesem Fall die tatsächliche Kontrolle vor Ort nicht ersetzen", heißt es von der Wien Energie.

Pistenraupen-Taufe: Bekommt Wien seine "Raupi McRaupface"?

Der noch namenlose Pistenbully im Einsatz am Steinriegel

Denn durch die Witterung kann es zu Eisbildung auf den Rotorblättern kommen und die Windräder schalten sich aus Sicherheitsgründen ab. In diesem Fall muss Techniker Franz Rossegger manuell die Rotorblatt-Heizung anwerfen und dadurch die Anlage wieder in Gang bringen.

Den etwa 30-minütigen Weg vom Tal hinauf auf den Berg legt er dabei seit diesem Winter mit der Pistenraupe zurück.

Nachdem diese ihren ersten Winter nahezu überstanden hat, wird es nun Zeit, das feuerrote Gefährt zu taufen. Für die Namenssuche greift Wien Energie auf die Kreativität der Masse zurück. In den vergangenen zwei Wochen war die Öffentlichkeit via Social Media dazu aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen.

Top 3

Beinahe 100 Vorschläge sind eingelangt, womit "unsere Vorstellungen weit übertroffen wurden", sagt eine Unternehmenssprecherin zum KURIER. Die drei meistgenannten stehen nun im Finale:

  • Wiener Walzer(l)
  • Pistenpauli und - man hätte es ahnen können -
  • Raupi McRaupface.

Von heute, Dienstag, bis Sonntag, 24 Uhr, kann auf Facebook, Twitter und Instagram, aber auch auf KURIER.at abgestimmt werden - die Ergebnisse der unten stehenden Umfrage fließen in das Endergebnis mit ein.

Die Vorgeschichte zu letzterem Namen dürfte deutlich bekannter sein als die Existenz des Wiener Pistenbullys: Im Jahr 2016 ging der Name "Boaty McBoatface" als Sieger einer Online-Abstimmung über den Namen eines neuen, britischen Polarforschungsschiffs hervor.

Am Ende entschied sich die britische Regierung jedoch trotz lauter Proteste für das deutlich seriösere "Sir David Attenborough" und benannte dafür eines der an Bord befindlichen unbemannten Mini-U-Boote nach dem Abstimmungssieger.

Die Geschichte wurde ein weltweiter Internet-Hit und ein Jahr später wurde eine Zuggarnitur in Schweden "Trainy McTrainface" getauft - als Ergebnis einer Online-Abstimmung. Der Bahnbetreiber MTR Express sagte damals, die britische Entscheidung habe zu weltweiter Enttäuschung geführt und man hoffe, der Name "Trainy McTrainface" würde von vielen mit Freude aufgenommen - nicht nur in Schweden.

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