Nächste Rodungen auf dem Otto-Wagner-Areal sorgen für Empörung

Nächste Rodungen auf dem Otto-Wagner-Areal sorgen für Empörung
Für die zweite Phase des umstrittenen Gesiba-Wohnbauprojekts müssen 92 Bäume gefällt werden. Anrainer sind empört.

Aufregung herrscht einmal mehr rund um das Otto-Wagner-Areal in Penzing. Freitagfrüh wurde das herbstliche Idyll der historischen Spitalsanlage vom Gekreische von Motorsägen gestört. 92 Bäume werden gefällt, um Platz zu machen für die zweite Etappe des Wohnbauprojekts, gegen das sich Anrainer seit Jahren verbissen wehren. Die Gesiba will im Ostteil des Areals 120 Wohnungen errichten, nachdem hier in den vergangenen Jahren bereits 65 Wohnungen gebaut wurden.

Zwar ist das schon seit Langem beschlossene Sache, Carola Röhrich von der Bürgerinitiative „Steinhof erhalten“ will ihren Widerstand aber dennoch nicht aufgeben: „Unsere Proteste werden als Anrainerproblem abgetan. Was hier passiert, ist aber eine Kulturschande. Otto Wagner dreht sich im Grab um“, schimpft sie, während 50 Meter weiter Forstarbeiter die nächste Föhre kappen.

Nächste Rodungen auf dem Otto-Wagner-Areal sorgen für Empörung

Aktivistin Carola Röhrich

Vor dem Absperrgitter, das von Securities bewacht wird, haben sich einige Mitstreiter und Vertreter von FPÖ und ÖVP versammelt, um die Rodung zu beobachten. Einmal mehr fordert Röhrich, dass das Areal unter den Schutz des Unesco-Weltkulturerbes gestellt wird. FPÖ-Klubobmann Toni Mahdalik spricht vom „nächsten rot-grünen Kettensägenmassaker“.

Rodung Otto-Wagner-Areal

Bauträger Gesiba verteidigt das Vorgehen: „Natürlich müssen wir das Gelände für den Bau vorbereiten. Der Großteil der Bäume hätte in den kommenden Jahren ohnehin aus Sicherheits- und ökostatischen Gründen gefällt werden müssen“, betont Generaldirektor Ewald Kirschner. „Im Gegenzug pflanzen wir fast das Dreifache, nämlich 222 Bäume neu an und sichern damit ein gutes Ökoklima für die kommenden Jahrzehnte.“

Kirschner verweist darauf, dass 25 Prozent der Wohnungen dem betreuten Wohnen in Kooperation mit dem Fonds Soziales Wien gewidmet werden. Alle würden bautechnisch, architektonisch und klimatechnisch den modernsten Standards entsprechen. 

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