Nach Schlaganfall: Solidarität und Häme für Flüchtlingshelferin Bock

Zustand der Flüchtlingshelferin ist weiterhin ernst. Geschmackloses Posting aus den Reihen der FPÖ.

Nach einem Schlaganfall ist der Zustand der Flüchtlingsbetreuerin Ute Bock weiterhin ernst. „Sie ist bedingt ansprechbar und liegt auf der Überwachungsstation des Franz-Josef-Spitals“, erklärt Michael Havel vom Verein Flüchtlingsprojekt.

Fast 700 Menschen werden derzeit vom Verein Ute Bock untergebracht und versorgt. Sie und das Team, bestehend aus Sozialarbeitern, Wohnungsbetreuern, Zivildienern und Freiwilligen, zittern nun um die engagierte Flüchtlingshelferin. Sie sollen sich aber wenigstens keine Sorgen um die Zukunft des Vereines machen müssen, erklärt Caritas-Präsident Michael Landau. „Die Arbeit muss auch während der Erkrankung der Frau Bock weiterlaufen.“

Die Caritas Wien hat dem Verein bereits Unterstützung zugesagt. Landau begrüßt auch Unterstützungszusagen des Fonds Soziales Wien. Landau: „Es ist schön zu sehen, dass auch die Stadt Wien dahintersteht."

In der allgemeinen Besorgnis und Betroffenheit sorgt eine geschmacklose Entgleisung aus den Reihen der FPÖ für Verständnislosigkeit. Das soziale Engagement von Ute Bock ist schon seit Jahren Ziel von heftigen Attacken der Freiheitlichen. Und jetzt verlautbart ein gewisser Robert Lizar, hauptberuflich Redakteur der FPÖ-Parteizeitung NFZ, auf Facebook: „Mein Mitleid hält sich in Grenzen.“ Andere Forumsbenützer äußerten sich ähnlich pietätlos, wie etwa mit "Mal a gute Nachricht" oder "...für die alte Bock ist's ohnehin Zeit zu gehen".

Bundes-FPÖ: "Keine Verhöhnung"

Die FPÖ-Bundespartei stellt eine Verhöhnung von Ute Bock jedoch in Abrede: "Der angegriffene Mitarbeiter hat seinen Kommentar auf Facebook mit seinem Ausdruck des Bedauerns gelöscht und betont, dass die Formulierungen unglücklich und missverständlich waren". Seine private (und mittlerweile zurückgezogene) Meinung stehe in keinem Zusammenhang mit der FPÖ, hieß es in einer Aussendung am Sonntagabend. Trotz vieler inhaltlicher Differenzen wünscht die FPÖ Frau Bock "beste Genesung".

Ute Bock im Portrait

Das Portrait erschien im Vorjahr anlässlich des 70. Geburtstags der "Flüchtlingsmutter"

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