Nach Protest von Apothekerkammer: Aus für Coronatests im Café Schopenhauer

Antigen-Schnelltest gegenüber PCR-Tests weniger genau
Die Apotheke, mit der das Café bei den Testungen zusammenarbeitete, liegt zu weit vom Schopenhauer entfernt.

Nach nicht einmal zwei Wochen ist die Corona-Teststraße im Café Schopenhauer in der Währinger Staudgasse schon wieder Geschichte. Vor Kurzem hatte es auf der Facebook-Seite des Betriebes noch geheißen: "Auf das Öffnen der Gastronomie müssen wir noch ein bisserl warten, aber Coffee to go, wunderbare Bücher und offizielle Gratis-Corona-Antigentests (auf dass wir schneller zu unseren gewohnten Alltag zurückkehren können) warten schon auf Euch". Die Test führe man in Zusammenarbeit mit der Augarten Apotheke aus dem 2. Bezirk durch. 

Die heutige Mitteilung las sich dann deutlich anders. "Aufgrund heftiger Interventionen der Österreichischen Apothekerkammer" müsse er die Teststraße leider "mit sofortiger Wirkung" schließen, schrieb Betreiber Manfred Göd. Er arbeite an einer Lösung dieser für ihn "nicht nachvollziehbaren Situation".

Seitens der Apothekerkammer kann man die Aufregung auf KURIER-Anfrage freilich nicht nachvollziehen. Erst am 27. April, also zwei Tage vor dem Posting, in dem Göd die Teststraße angekündigt hatte, habe man "auf Initiative des Bundes" eine Mitteilung an alle Apothekerinnen und Apotheker ausgeschickt, in der die Kostenübernahme des Bundes für Testungen durch Apotheken präzisiert wurde.

Klare Regeln

"Grundsätzlich", so heißt es in der dem KURIER vorliegenden Mitteilung, "darf jede öffentliche Apotheke nur einen Teststandort betreiben, der sich vorrangig in den Apothekenräumlichkeiten zu befinden hat". Nur wenn in der Apotheke selbst nicht ausreichend Platz für eine vom normalen Betrieb räumlich getrennte Corona-Testung vorhanden sei, dürfe der Teststandort auch außerhalb der Betriebsräume eingerichtet werden.

Doch selbst in diesem Fall müsse der externe Teststandort "jedenfalls im Einzugs- und Versorgungsgebiet der eigenen öffentlichen Apotheke liegen, d.h. der Teststandort muss näher zu der eigenen öffentlichen Apotheke als zu anderen testenden öffentlichen Apotheken liegen".

Zu weit weg

Das ist im Fall des Café Schopenhauer eindeutig nicht der Fall. Es ist deutlich zu weit von der Augarten Apotheke entfernt.  

Dem Café Schopenhauer stehe es "natürlich frei, eine Teststraße mit entsprechend geschultem Personal zu betreiben, wenn dies die zuständigen Behörden erlauben", heißt es seitens der Kammer weiter. Eine Abrechnung der durchgeführten Testungen anhand der Vereinbarung, die zwischen dem Bund und der Apothekerschaft getroffen wurde, sei jedoch nicht möglich.

Seitens der Apotheke gibt man sich einsichtig: Man habe "jedes Verständnis" für das Vorgehen der Kammer, mit der man ein gutes Einvernehmen pflege. Man hätte nur einem "lieben Freund" unter die Arme greifen wollen, um ihm und seinem Gastronomiebetrieb das Überleben zu sichern. Zudem habe der Bezirk die Einrichtung der Teststraße unterstützt.

Cafétier Göd war für den KURIER zunächst nicht erreichbar.

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