Nach Dreifachmord in Zagreb: Anklage gegen 57-jährigen Wiener
Die Tat hat ganz Kroatien tief erschüttert: In der Nacht auf den 25. September vergangenen Jahres wurden drei tote Kinder in einer Wohnung in der Hauptstadt Zagreb aufgefunden. Der Tatverdächtige ist ihr Vater, ein 57-jähriger Wiener, der seit Jahren im Stadtteil Mlinovi wohnte. Ihm drohen bis zu 50 Jahre Haft.
Am Mittwoch erhob die Zagreber Staatsanwaltschaft (DORH) Anklage gegen den Österreicher wegen Mordes an seinen drei Kindern. Die Tat ereignete sich am 24. September gegen 22 Uhr in der Wohnung des Mannes, in der er mit den drei Minderjährigen wohnte.
"Es brodelte in meinem Kopf"
Was passierte an dem Abend? Als die Polizei vor Ort eintraf, fanden sie den Mann bewusstlos vor. Die Leiche der vierjährigen Tochter befand sich im Schlafzimmer, die Zwillinge im Alter von sieben Jahren waren im Wohnzimmer. Nach einem Selbstmordversuch wurde der 57-Jährige zuerst in das psychiatrische Krankenhaus in Zagreb verlegt. Kurze Zeit später wurde er entlassen, da es keinen Bedarf für eine weitere Klinikbehandlung gab.
In den vergangenen Monaten legte der Beschuldigte eine ausführliche Verteidigung vor. Darin legte er seine Motive dar, die ihn zu dieser Tat veranlassten und was ihn dazu trieb, "das Vertrauen der Kinder in ihn als Vater" auszunutzen und die "Straftaten zum Nachteil der Kinder" zu begehen, so die Staatsanwaltschaft.
Die Tageszeitung Jutarnji list zitierte den 57-Jährigen wie folgt: "Ich habe meinen Job verloren und mir wurde mit der Räumung der Mietwohnung gedroht. Es brodelte in meinem Kopf. Ich habe im Mord an den Kindern und dem Selbstmord den einzigen Ausweg aus der Situation gesehen".
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