Nach Attacken: Parksheriffs nur mehr zu zweit auf Streife
Das Jahr ist gerade einmal 111 Tage alt und die Parkraumüberwachungsgruppe (PÜG) der Stadt Wien musste bereits 22 Angriffe gegen ihre Parksheriffs verbuchen. Bei vier der Attacken wurden die Parkschein-Kontrollore sogar verletzt. Der PÜG-Leiter, Polizist Wolfgang Schererbauer, erläutert die Konsequenz aus den zunehmenden Angriffen: "Die Wiener Parksheriffs sind seit 3. April nur noch in Zweier-Teams unterwegs. Die Sicherheitslage verlangt dass."
Verletzte
Seit 2015 wurden insgesamt 172 Angriffe verzeichnet. Die meisten gingen glimpflich aus: "Das reicht von Beschimpfungen über Anspucken und Anrempeln, das steht bei uns auf der Tagesordnung", sagt der PÜG-Leiter. 16 Übergriffe hatten schwerwiegendere Folgen: Becken- und Rippenprellungen hatten manchmal monatelange Krankenstände zur Folge.
Insgesamt sind in Wien derzeit 483 Kontrollorgane und 19 Polizisten auf der Jagd nach Falschparkern. Und obwohl der Beruf offensichtlich immer gefährlicher wird, ist er beliebt wie nie zuvor.
Beliebter Beruf
"Wir haben Akademiker, ehemalige Unternehmer, Diplomingenieure die bei uns arbeiten. Von 1000 Bewerbungen beim letzten Kurs, haben wir uns schließlich die 30 besten ausgesucht", sagt Schererbauer. Pro Jahr gibt es drei Ausbildungs-Einheiten, die jeweils zehn Wochen dauern. Der Bedarf an Kontrollorganen hat sich durch die Einführung des Parkpickerls in Währung und der bevorstehenden Einführung in Favoriten erhöht.
Der Frauenanteil bei den Parksheriffs liegt bei etwa 40 Prozent. Aufgrund der Sicherheitslage bewerben sich aber eher weniger Frauen. Die neue Strategie mit Zwei-Mann-Streifen soll diesem Trend entgegenwirken.
Die PÜG ist seit 2012 mit der Wiener Polizei vernetzt – ein in Österreich einzigartiges Projekt. Durch die Verschränkung helfen die Parksheriffs bei der Fahndung nach Personen bzw. gestohlenen Fahrzeugen und Kennzeichen.
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