Muslime stellen sich den Fragen der Passanten

Im Vorjahr reagierten die Passanten unterschiedlich.
Im Rahmen der Initiative "Gestatten, Muslim" will die Islamische Föderation Vorurteile abbauen.

„Warum tragen Sie ein Kopftuch?“, „Wieso fasten Sie im Ramadan?“ oder „Können Sie sich vorstellen, in einer Demokratie zu leben – oder gilt für Sie nur die Scharia?“. Fragen wie diese hörte Selime T. im April des Vorjahres oft. Im besten Fall. Es kam aber auch vor, dass die junge, eloquente Wienerin mit türkischen Wurzeln von Passanten als „Islamistin“ beschimpft wurde, weil sie einen Hijab trägt. Provokationen, auf die sie ebenso gelassen zu reagieren hatte, wie die anderen ehrenamtlichen Aktivisten, die sich an der „Gestatten, Muslim“-Straßenaktion beteiligten.

Morgen, Samstag (7.4.), findet diese erneut statt. Von 11 bis 16 Uhr werden Mitglieder der Islamischen Föderation Wien, die mit 10.800 Mitgliedern der zweitgrößte Moschee-Verband nach Atib ist und mit der Gemeinschaft der Millî Görüs kooperiert, vor dem Eingang zur Millennium-City, auf dem Reumannplatz, in der Favoritenstraße 59, vor dem Bahnhof Landstraße, in der Mariahilfer Straße, vor dem Donauzentrum in Kagran, in der Meidlinger Hauptstraße sowie vor dem EKZ Simmering Fragen zum Islam und zum Leben als Muslime beantworten.

Keine Koranverteiler

Das Ziel der Initiative sei, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen, erklärt Sprecher Harun Erciyas. Um "der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken", gehe man aktiv auf die Menschen zu. "Durchs Reden kommen d'Leut zamm", sagt er. Auf keinen Fall wolle man jemanden bekehren oder mit Koranverteilern verwechselt werden. Das einzige, was die Aktivisten im Vorjahr verteilten, waren Manner-Schnitten.

 

 

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