Mobiles Espresso erobert die Stadt

Mobiles Espresso erobert die Stadt
Koffein auf Rädern – Im August öffnet bereits das achte Vespa-Kaffeestandln in der Bundeshauptstadt.

Ich komm grad vom Urlaub aus der Toskana und es ist wie ein Miniurlaub, hier Kaffee zu trinken", erzählt ein Passant, der sich gerade beim Espressomobil in der Mariahilfer Straße einen Cappuccino gönnt.

Fünf der dreirädrigen Vespas mit Ladefläche sind bereits in der Stadt unterwegs, um Fußgänger mit Kaffee und Kuchen zu versorgen. Ab August werden es bereits acht sein.

Hinter den rollenden Kaffeestandln steht Peter Lindmoser, der die Idee aus Hamburg mitbrachte. Zur Umsetzung holte er den ehemaligen DO&CO-Assistenten Moriz Fleissinger an Bord.

Nach zwei Jahren Planung war es soweit: Im März 2012 fuhr das erste Espressomobil in Richtung Wirtschaftsuniversität. "Selbstverständlich wird nur Fairtrade-Kaffee verwendet, der in einem kleinen niederösterreichischen Betrieb geröstet wird", sagt Lindmoser, der auch Quellwasser aus Mariazell abfüllt und verkauft.

In der Mariahilfer Straße kommt das Espresso auf Rädern (Kaffee ab 1,90 €) an: Gastronom Paul Bodner, der die Bar Italia betreibt, ist von der Idee begeistert: "Hauptsache, der Kaffee schmeckt gut." Passanten bleiben stehen und gönnen sich eine Shoppingpause: "Ich kaufe lieber bei kleinen Unternehmen als bei großen Ketten ein", sagt Isabella Thiel, die gerade einen Cappuccino bestellt hat.

Keinen Kaffee würde hier jedoch Wilhelm Turecek, Obmann der Fachgruppe Gastronomie, bestellen. Ihm wäre es lieber, das Espressomobil würde wieder aus der Stadt verschwinden: "Die Leute sollen in einen Betrieb gehen und nicht Kaffee und Kuchen von herumfahrenden Mopeds kaufen."

Streit um Genehmigung

Anders als die klassischen Cafés, so Tureceks Vorwurf, würden die Betreiber keine Miete zahlen und es würden Genehmigungen fehlen.

Stimmt nicht, betonen Lindmoser und Fleissinger. "Für alle unsere Standorte haben wir gültige Mietverträge über mehrere Jahre abgeschlossen. Die mobilen Espressos fahren gegen 9 Uhr morgens zum Standort und abends wieder zurück zum Hauptbetriebsstandort, um dort die Batterien aufzuladen."

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