Mistplatz wird für Gemeindebau umgewidmet, Bezirk empört

Visualisierung I: Auch auf dem Dach sind Sportfelder geplant.
Der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) hätte auf dem Areal eine Sporthalle bauen wollen.

Sie war jenes große Projekt, mit dem Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) vergangenes Jahr in den Wahlkampf ging: eine Sporthalle auf dem Gelände des vor drei Jahren geschlossenen Mistplatzes in der Leidesdorfgasse.

Von einem Wiener Architekturbüro ließ er sogar einen konkreten Plan dafür ausarbeiten. Dieser wird wohl aber in der Schublade landen.

Der Grund: ein Beschluss des Gemeinderats vom Mittwoch. In der Sitzung wurde nämlich eine neue Flächenwidmung für den Mistplatz beschlossen. Das Grundstück gehört der Stadt und war zuletzt als gemischtes Betriebsbaugebiet gewidmet.

Nun wurde es so umgewidmet, dass dort keine Sporthalle, dafür aber ein 21 Meter hoher Gemeindebau mit 80 Wohnungen und 40 Pkw-Stellplätzen gebaut werden kann.

Kompromissvorschlag

Dieses Vorhaben verfolgt die SPÖ bereits seit Längerem – wie auch Bezirkschef Resch bewusst war. Deshalb schlugen seine ÖVP-Kollegen im Gemeinderat einen Kompromiss vor: eine Kombination aus Wohnbau und Sporthalle.

In einem entsprechenden Antrag an Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) forderte man eine dahin gehende Überarbeitung der vorgesehenen Flächenwidmung. Allerdings ohne Erfolg: ÖVP, Grüne und FPÖ stimmten für den Antrag, die Regierungsmehrheit von SPÖ und Neos dagegen.

Türkise Kritik

Bei den Türkisen kann man das nicht nachvollziehen: Man stört sich daran, dass es im Bezirk ohnehin schon 93 Gemeindebauten gebe, aber keine einzige Sporthalle.

Weiterer Kritikpunkt: „Ganz oft sprechen wir in diesen Tagen von Platz, den junge Menschen in dieser Stadt brauchen. Von Möglichkeiten, sich auszutoben, auszupowern, sich zu begegnen“, sagt Sportsprecher Peter L. Eppinger.

Nun hätte man die Gelegenheit gehabt, dieses Anliegen mit Wohnen an einem Ort zu verbinden.

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