Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"

Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"
Bis sich ein Markt rechtlich und im Grätzel etabliert, dauert es.

Bis sich ein Markt zu einem richtigen Fixpunkt im  Bezirk entwickelt, dauert es  meist Jahre. Diesen Prozess kann man derzeit an der Kreuzung von Lindengasse und Neubaugasse beobachten. Seit Mai  findet dort, wenn nicht gerade Lockdown ist,  jeden Mittwoch ein Wochenmarkt statt.  

Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"

Das Pilotprojekt des Bezirks wurde gemeinsam mit den Kaufleuten der Neubaugasse ins Leben gerufen. Sorgfältig wurden regionale Anbieter ausgesucht. 60 Produzenten haben sich damals beworben, 25 von ihnen haben einen Stand ergattert. Die  Voraussetzungen: Zero-Waste, Regionalität  und Bio. 

Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"

Jetzt, einige Monate später,  sieht alles ein bisschen anders aus. Einige Standler sind nicht mehr hier. Dafür stehen neue da.  Wie etwa Aldo Gardi, der seine selbst gemachten Gnocchi um 9 Euro verkauft. Oder auch Betty Ayanu, die äthiopischen Kaffee für nur 1,50 Euro traditionell zubereitet. Außerdem gibt es neuerdings viel  Obst und Gemüse, aber auch eine Wildschweinleberkäsesemmel um 3 Euro.

Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"

Philipp Schmidt, der Erfinder des Dirndl-Schnapses, steht nicht mehr hier: „Die ersten Male waren gut,  die Lockdowns, die Sommerpause, der Personalmangel waren schwierig. Und es gibt   noch zu wenig Laufkundschaft“, sagt er.  Es sei frustrierend, bei Minusgraden nur 120 Euro einzunehmen.

Dennoch gibt es den großen Wunsch, den Neubaumarkt weiterzuführen. Marktamt vor OrtAm 12. Jänner geht der provisorische Markt in die nächste Runde. Inzwischen wartet man auf die nächste Novellierung der Marktordnung – dort kann die Fläche, auf der er stattfindet, offiziell als Marktgebiet verankert werden

Der Neubaumarkt als "Markt auf Probe"

Wenn man einen Markt entwickelt, findet er zuerst als  sogenannter Anlassmarkt statt. Sechsmal kann ein Anlassmarkt abgehalten werden. „Wenn er gut angenommen wird,  werden die Anlassmärkte zu Straßenständen“, so  das Marktamt. 

Ab dann müssen die Standler  eine Abgabe von ihrem Umsatz zahlen. (Wie etwa auch ein Maronistand.) Über Monate hinweg wird die Situation beobachtet. Wenn der Markt immer noch gut angenommen wird, werden die Stände schließlich zum Marktgebiet. Das Gebiet unterliegt dann der Marktordnung.  Die Standler zahlen dann eine Gebühr von 2,46 Euro pro Quadratmeter.

Das Marktamt jedenfalls unterstützt den  Neubaumarkt. Am letzten Mittwoch vor Weihnachten war das Amt sogar selbst mit einem Infostand vor Ort vertreten. 
Ein ähnlich gelagerter Fall ist übrigens der Markt am Leopold-Kunschak-Platz im 17. Bezirk. Auch hier wartet man auf die Aufwertung. Beim Wochenmarkt  in der Altgasse im 13. Bezirk wurde das schon erledigt.  

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