Erdbeben im südlichen NÖ am Donnerstag: "Beängstigend"
Wieder bebte im Bezirk Neunkirchen im südlichen Niederösterreich die Erde. Es ist das insgesamt 10. Beben binnen 14 Tagen. Anders als die vorhergehenden, war das Beben am Donnerstag um 13.45 Uhr aber kilometerweit spürbar.
Die Magnitude betrug laut Geosphere Austria (ehemals ZAMG) 3,1, die Erdstöße passierten in 8 Kilometern Tiefe. In sozialen Netzwerken schrieben User, dass sie "noch nie so ein starkes Beben erlebt" hätten. Es sei "beängstigend" gewesen und hätte "ganz schön gescheppert."
Schäden nicht ausgeschlossen
Vereinzelt seien kleine Gegenstände verschoben worden oder umgefallen, so die Experten von Geosphere Austria. „Auch im Freien wurden die Bodenbewegungen schwach wahrgenommen.“ Sehr leichte Schäden wie etwa Risse im Verputz könnten insbesondere an älteren Bauwerken nicht ausgeschlossen werden. Das Ereignis vom Donnerstagnachmittag sei „ein weiteres Erdbeben der Serie, die am 30. März 2023 mit einem kräftigen Beben der Magnitude 4,2 begonnen hatte“, betonten die Experten.
- Stärke 1-2: nur durch Instrumente nachzuweisen
- Stärke 3: nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren
- Stärke 4-5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden
- Stärke 6: mäßiges Beben, Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen
- Stärke 7: starkes Beben, oft katastrophale Folgen und Todesopfer
- Stärke 8: Großbeben mit vielen Opfern und schweren Verwüstungen
Dass im südlichen Niederösterreich die Erde bebt, ist nicht ungewöhnlich. Erst Anfang des Jahres hatte das Wiener Becken mit einem sogenannten Bebenschwarm zu tun. Binnen eines Monats wurden 320 Beben registriert. Laut Experten von Geosphere können nicht ausgeschlossen werden, dass eine Häufung von kleineren Beben ein größeres ankündigt. Eine Prognose sei aber nicht möglich.
Zuletzt hatte die Erde im Raum Gloggnitz deutlich spürbar am 30. Juni gebebt. Vor knapp zwei Monaten wurden am frühen Abend binnen einer Viertelstunde Erschütterungen der Magnitude 2,9 und 3,3 registriert. Das Beben vom Donnerstagnachmittag war das drittstärkste in der Reihe seit 30. März. Vor bald fünf Monaten waren zahlreiche Meldungen über leichte Schäden verzeichnet worden.
Im Wiener Becken kommt es alle paar Jahrzehnte zu einem markanten Erdbeben, das liegt an einer horizontalen Verschiebung der Erdschichten in der Mur-Mürztal-Furche. Der östliche Erdkrustenteil wird dort weiter nach Osten gedrängt. Durch diese Bewegung entstand der Graben des Wiener Beckens, das von einer Tiefenstörung durchquert wird. Diese erstreckt sich von Seebenstein über Wiener Neustadt, Ebreichsdorf und Schwadorf bis nach Marchegg.
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