Machtübernahme in Josefstadt: Grüne wollen "Dornröschenschlaf" beenden

Machtübernahme in Josefstadt: Grüne wollen "Dornröschenschlaf" beenden
Die Umsetzung der Begegnungszone Josefstädter Straße und mehr Bäume sind die ersten Ziele des neuen Bezirkschefs Martin Fabisch.

Die Grünen haben der ÖVP bei den Wiener Bezirksvertretungswahlen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen die bürgerliche Josefstadt abgerungen. Nun hat sich der künftige Bezirksvorsteher Martin Fabisch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Inhaltlich gab es noch nicht allzu viel zu berichten. Der 8. Bezirk soll unter grüner Vorherrschaft jedenfalls aus dem "Dornröschenschlaf" geholt werden, versprach der designierte Chef am Freitag  in einer Pressekonferenz.

Man wolle die Lebensqualität in der Josefstadt verbessert - etwa durch Investitionen in den öffentlichen Raum. Fabisch will den Baumbestand im - laut eigenen Angaben - Bezirk mit dem geringsten Grünanteil "massiv" erhöhen.

Wahlkampfversprechen

Außerdem soll die Josefstädter Straße zwischen Lange Gasse und Palais Strozzi zur Begegnungszone werden. Das Projekt war ein zentrales Wahlkampfversprechen der Bezirks-Ökos - der KURIER berichtete. 

"Wir streben das an", blieb Fabisch allerdings noch etwas vage. Denn bis zur Umsetzung müssten noch viele Gespräche geführt werden. Insofern gab es heute auch noch keinerlei Angaben zu Zeitplan und Kosten.

Fix ist jedenfalls schon, dass der 52-jährige Nachfolger der bisherigen ÖVP-Vorsteherin Veronika Mickel seinen Job in der Telekommunikationsbranche aufgibt, um sich - wie es die Stadtverfassung vorschriebt - ganz der Bezirksarbeit zu widmen. Als Bezirksrat ist er bereits seit 2010 tätig.

Neue Vize-Vorsteherin

Neue Vorsteherstellvertreterin wird Lena Köhler, ehemals Teil des ÖH-Vorsitzteams der Uni Wien. Die 31-jährige arbeitet derzeit als politische Referentin in Neubau.

Der Nachbarbezirk ist ebenfalls grün geführt. Bezirksübergreifende Projekte, die sich anböten, habe man noch nicht in der Pipeline, sagte Fabisch auf Nachfrage. Sein Team sei ja noch nicht einmal angelobt.

Hintergrund: In einer Petition an den Gemeinderat wird aktuell eine Begegnungszone auf der Lerchenfelder Straße - die zu beiden Bezirken gehört - gefordert. 

Die Grünen konnten bei der Bezirksvertretungswahl in der Josefstadt mehr als sechs Prozentpunkte auf 33,59 Prozent zulegen und die ÖVP von Platz 1 verdrängen. Die Türkisen blieben mit 30,55 Prozent exakt auf dem Stimmenanteil von 2015.

Von 2005 bis 2010 hatten die Ökos schon einmal den Bezirkschef im 8. Bezirk gestellt.

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