Vom „Aquaman“ über den „Geilen Johann“ bis hin zum „Lieschen“ war im Vorjahr alles dabei. Tom Sampl vom „Motto“ im 5. servierte etwa den „Brave & Pink“: „Ein Cocktail auf Gin Basis, mit milder Grapefruit und einem Hauch von Kurkuma. Da ist uns schon was Gutes gelungen“, erinnert sich der „Motto“-Chef. Er tüftelt bereits am Signature Drink für den heurigen Liquid Market.
Lange war unklar, ob das dreitägige Cocktailfestival überhaupt stattfinden kann. „Im selben Ausmaß wie im Vorjahr, also mit 5.000 Besuchern, die sich im Volksgarten tummeln, tanzen und feiern, das wäre heuer unmöglich gewesen“, erkannte Organisator Bert Jachmann bereits im April und sagte die für Anfang Juli gepante Veranstaltung ab. Doch einfach aufgeben wollte man nicht, also musste etwas Neues her.
Luxus-Hotel-Flair statt Gartenparty
Die fünfte Ausgabe des Liquid Market wird nun von 6. bis 8, August im Luxus-Hotel „Andaz Vienna Am Belvedere“ stattfinden. Jede Bar bekommt ein eigens Hotelzimmer, konkret werden mehr als 60 Suiten auf sechs Etagen sowie der Terrassen- und Bankett-Bereich gleichzeitig bespielt.Durch genau organisierte Time-Slots werden die Besucher in Kleingruppen zwischen sechs und 20 Personen durch die einzelnen Stockwerke wandern.
„Wem nach einer Pause ist, der kann sich zwischendurch einfach kurz aufs Bett fallen lassen“, witzelt Jachmann. Um dabei den Überblick zu behalten, wurde sogar eine eigene App für das Festival kreiert.
Aufwand und Logistik sind natürlich um einiges größer als in den Vorjahren, rund 80 Sicherheitsleute werden im Einsatz sein. Das schlägt sich auch auf den Ticketpreis nieder: Ein Tageseintritt kommt nun auf 85 Euro im Vergleich zu 48 Euro im Vorjahr.
Glück haben all jene, die bereits ein Ticket im Vorverkauf um 34 Euro ergattert haben: Ihr Ticket ist für den neuen Termin in vollem Umfang gültig. „Wir hatten heuer mit bis zu 6.000 Gästen gerechnet, jetzt werden es wohl zwischen 3.000 und 4.000 sein. Dafür können wir mehr Exklusivität bieten“, verspricht Jachmann.
Wien gilt als Testballon. Ursprünglich war heuer erstmals eine Expansion des Liquid Market nach Berlin und München geplant. „Wenn im August alles klappt, können wir das neue Konzept vielleicht noch heuer in Deutschland umsetzen“, überlegt Jachmann.
Danken würden es ihm die Nachtgastronomen jedenfalls, sind sie doch von den Corona-Maßnahmen besonders gebeutelt: „Uns würde es helfen, wenn die Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf fünf Prozent auf alle alkoholischen Produkte bis mindestens Ende des Jahres anhalten würde. Alle Barbesitzer, die ich kenne, arbeiten im Moment mit 30 Prozent des Vorjahresumsatzes. Noch dazu sind nun viele Bars ohne Schanigarten vom Shutdown direkt ins Sommerloch geschlittert. Das ist hart“, meint Jachmann.
Tom Sampl vom „Motto“ ist vom neuen Konzept überzeugt: „Gerade jetzt sind kreative Lösungen gefragt. Da haben sie sich was Tolles einfallen lassen.“ Kreativ zeigte sich aber auch Sampl selbst, im „Motto“ wurde etwa jedes Wochenende im Juni der „Pyjama-Brunch“ veranstaltet und mit namenhaften Clubs wie Schlaflos, Grüß dich Bussi Bussi und Puppenhouse der Tag zur Nacht gemacht. „Die Leute haben Lust, wieder raus zu gehen und zu feiern“, meint Sampl.
Die Zutaten für den heurigen Signature Drink beim Liquid Market sind übrigens noch geheim. „Wir werden das luxuriöse Thema heuer in unseren Drink einfließen lassen. Schmecken wird’s auf jeden Fall“, verspricht Sampl.
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