Leopoldstädter Tempel ist 14 Tage zu sehen

Die Synagoge in der Tempelgasse erlebt als Fassadenbild eine Wiederauferstehung.
Die Synagoge in der Tempelgasse erlebt als Bildrekonstruktion eine Wiederauferstehung.

Anlässlich des Gedenkens an das Novemberpogrom vor 75 Jahren ist der Leopoldstädter Tempel in Wien rekonstruiert worden. In den kommenden zwei Wochen wird er nun auf einer Leinwand, die vor das inzwischen dort befindliche Haus gespannt wurde, zu sehen sein.

Die Synagoge in der Tempelgasse 3-5 entstand in den Jahren 1854 bis 1858 nach den Plänen des Architekten Ludwig Förster und fasste 2.200 Sitzplätze und 1.500 Stehplätze. 1938 wurde das Gebäude bis auf den nördliche Seitentrakt komplett zerstört, welcher heute als Betstätte für die jüdische Gemeinde dient.

Die Synagoge wurde durch einen Neubau mit Wohnungen ersetzt. Hier ist heute auch das Psychosoziale Zentrum ESRA untergebracht - ein Beratungs- und Behandlungszentrum für die Überlebenden der NS-Verfolgung und deren Nachkommen.

Gedenkveranstaltung

Am Montag fand am Ort des ehemaligen Tempels eine Gedenkveranstaltung statt. Sie wurde von ESRA und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) organisiert. Mit dabei waren auch Brigitte Bailer, die wissenschaftliche Leiterin des DÖW, sowie Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.

Den ganzen Tag über wurden zudem die Namen von österreichischen Opfern der Shoah verlesen. Weiters wurde im ESRA-Zentrum eine Ausstellung zum Thema „Die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit“ eingerichtet. Zu sehen ist sie so wie die Tempelrekonstruktion bis zum 25. November.

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