Leistung verdoppelt: Photovoltaik-Ausbau in Wien auf Kurs

Die neue PV-Anlage am Dach der Stadthalle leistet 1.123 kWp
Gesamtleistung auf 100 MWp verdoppelt. Neuer Kataster zeigt weiteres Potenzial auf.

800 Megawatt peak (MWp): So hoch ist die Spitzenleistung, die die Wiener Solaranlagen im Jahr 2030 erbringen sollen. Das entspricht in etwa einer Jahresleistung von 800 Gigawattstunden (GWh) – und somit, bei einem angenommenen Jahresverbrauch von 2.000 kWh, dem Bedarf von 400.000 Haushalten.

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, einen ersten Erfolg konnten Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und Neos-Energiesprecher Stefan Gara aber am Montag vermelden. Seit Amtsantritt der rot-pinken Koalition und der damit erfolgten Ausrufung der „Wiener Sonnenstrom-Offensive“ vor zwei Jahren wurde die installierte Leistung von 50 auf 100 MWp verdoppelt. Damit ist die Stadt auch auf einem guten Weg zum avisierten Zwischenziel von 250 MWp installierter Leistung bis 2025.

Leistung verdoppelt: Photovoltaik-Ausbau in Wien auf Kurs

„Wir haben gezeigt, dass es geht“, sagte Czernohorszky. Und auch Gara freute sich, „dass unsere Sonnenstrom-Offensive so an Fahrt aufgenommen hat.“

Auch kommunaler Ausbau läuft

30 MWp und damit fast ein Drittel der aktuell installierten Photovoltaik-Leistung ist auf städtischen Dächern und Flächen (wie dem Dach der Stadthalle, siehe großes Bild) installiert, somit ist Wien auch hier auf Zielkurs. 50 MWp sollen es im kommunalen Bereich bis 2025 sein.

Leistung verdoppelt: Photovoltaik-Ausbau in Wien auf Kurs

Gara (2.v.l.) und Czernohorszky (3.v.l.) feierten das Erreichen der 100MWp-Schwelle mit einer Torte

Insgesamt sind aktuell mehr als 4.200 PV-Anlagen in Betrieb, das Potenzial ist jedoch noch um einiges höher. Etwa die Hälfte der Wiener Dachflächen eignen sich für PV–Module, zeigt der neue Solarpotenzialkataster, der ab sofort im digitalen Stadtplan zur Verfügung steht. Interessierte können sich so einen schnellen Überblick über das Potenzial auf einzelnen Dächern verschaffen.

Kompetenzzentrum

Für vertiefende Beratungen zu Machbarkeit, Genehmigungsverfahren, aber auch Fördermöglichkeiten wurde im Juli das Kompetenzzentrum Erneuerbare Energie ins Leben gerufen. Auch dazu wurde eine Bilanz vorgelegt: So teilten sich die Anfragen zu je etwa einem Drittel auf die Themen Sonnenstrom, Wärmepumpen und Heizungstausch sowie Energiegemeinschaften auf.

Förderungen für PV-Anlagen können grundsätzlich jederzeit beantragt werden. Voraussetzung ist, dass die Anlage eine Leistung von 500 kWp nicht übersteigt. Maximal übernimmt die Stadt bis zu 30 Prozent der förderbaren Kosten, im Jahr 2022 werden so 314 Projekte mit knapp fünf Millionen Euro gefördert. Die installierte Gesamtleistung der Projekte beläuft sich auf 27,6 MWp.

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