Legionellen-Alarm in Döblinger Wohnhausanlage

Legionellen-Alarm in Döblinger Wohnhausanlage
Gesundheitsamt verhängte ein Duschverbot. Wasserleitungen werden mit heißem Wasser gespült.

In einer Wohnhausanlage in Wien Döbling wurden bei einer Analyse der zentralen Trinkwassererwärmungsanlage und dem Verteilsystem eine Verkeimung mit Legionellen (Legionella pneumophila) festgestellt. Aufgrund der Verteilung und Höhe der Legionellenkonzentration wurden Schutzmaßnahmen angeordnet. Das Gesundheitsamt verhängte ein Duschverbot.

Legionellen sterben ab einer Wassertemperatur von 60 Grad Celsius ab, daher werden die Wasserleitungen im Zuge der Sanierung mit heißem Wasser durchgespült", erklärte Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien. Die Ansteckung mit Legionellen erfolge ausschließlich durch das Einatmen von Wassersprühnebel über Atemwege und Lunge. Daher seien alle Aktivitäten, die Sprühnebel erzeugen, zu meiden. Dazu zählen insbesondere das Duschen und Benutzen von Whirlpools, teilte das Gesundheitsamt mit. "Eine Wasserentnahme zum Kochen und Trinken oder für die Toilette ist daher unbedenklich“, sagte Karnthaler.

Die zuständige Hausverwaltung, GESIBA, setzte noch am selben Tag die Mieter vom Legionellenbefall in Kenntnis. Ein Informationsschreiben des Gesundheitsamtes zu Legionellen wurde zugestellt. Personen, die während des Duschverbots keine Ausweichmöglichkeit haben, wurde von der zuständigen Wohnbaugenossenschaft eine Alternative angeboten: eine Monatskarte im benachbarten Döblinger Bad.

Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien hat ein Info-Telefon eingerichtet und steht den Bewohnern der Hausanlage für Fragen zu Legionellen unter Tel: 01/4000-87530 (Montag bis Sonntag, jeweils 8 bis 16 Uhr) zur Verfügung.

Entdeckt wurde der Keim Legionella pneumophila im Jahr 1976 durch mehrere Erkrankungs- und Todesfälle bei einem Legionärstreffen in Philadelphia und erlangte damit traurige Berühmtheit. Legionellen sind natürliche Wasserbewohner und können sowohl im Grundwasser als auch an Oberflächenwasser vorkommen. Wassertemperaturen zwischen 25 Grad und 50 Grad Celsius sind Bedingungen, bei denen sich die Legionellen rasch vermehren. Bei Temperaturen über 60 Grad Celsius sterben sie ab.

Warmwasseraufbereitungsanlagen (Boiler), offene Kühltürme von Klimaanlagen sowie schlecht gewartete Whirlpools können eine potenzielle Gefahr darstellen. Vor allem in großen, weitverzweigten Warmwassersystemen besteht die Gefahr der Legionellen-Vermehrung.

Symptome

Die Erkrankung zeigt grippeähnliche Symptome wie allgemeines Unwohlsein, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber und Reizhusten. Bei einem schwereren Verlauf kann es innerhalb weniger Stunden zu einer Lungenentzündung kommen. Die Erkrankung ist mit Antibiotika behandelbar.

Kommentare