Madame Ninas langer Kampf gegen den Abriss

Madame Nina und ihr Mann Baldur betreiben seit Jahrzehnten die Bar. Jetzt sollen sie raus
Seit Jahren tobt ein Rechststreit zwischen Hauseigentümer Martin Lenikus und der Betreiberin des Kult-Etablissements am Bauernmarkt.

Madame Nina ist eine Institution. Die gebürtige Kroatin mit dem auffälligen Äußeren, dem ausgeprägten Akzent und dem üppigen Schmuck betreibt seit Jahrzehnten ein Etablissement für „amüsante Stunden in luxuriöser Atmosphäre und diskreter Behaglichkeit“ am Bauernmarkt 21, in dem einst auch Falco Stammgast gewesen sein soll.

Treffen vor Gericht

Wenn es nach Madame Nina und ihrem Mann Baldur geht, soll das auch so bleiben. Doch Hauseigentümer Martin Lenikus hat andere Pläne – er will das Haus abreißen lassen. Seit Jahren tobt ein Rechtsstreit. Am Dienstag hätte es zu einem Treffen vor dem Bezirksgericht Innere Stadt kommen sollen – doch Lenikus erkrankte, die Verhandlung musste verschoben werden.

Nina Janousek ist die letzte Mieterin in dem Gründerzeit-Haus. „Er will sie rausbringen“, sagt Rechstanwalt Nikolaus Schirnhofer. „Dafür sekkiert er sie bis aufs Blut.“ Es soll bereits Anzeigen wegen angeblich illegaler Prostitution gegeben haben. Und auch Leuchten, die am Notausgang montiert wurden, sorgen für Ärger.

Ein Abriss-Bescheid hängt wie ein Damokles-Schwert über dem Haus. Anrainer berichten, man hätte das Haus systematisch verfallen lassen um die Mieter hinauszuekeln und einen gewinnbringenden Neubau hinstellen zu können.

Lenikus selbst erklärte in einem KURIER-Interview dazu: „Das hat mit Spekulation nichts zu tun. Das Stahlbetongebäude war in einer extremen Kälteperiode errichtet worden und wies daher gravierende Baumängel auf, die eine Sanierung sogar unmöglich gemacht haben.“

Ob Lenikus die Räumlichkeiten auch von innen kennt? Das wird Bestandteil des Prozesses sein – neuer Termin: November.

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