Wien ist Hotspot der Einbrecher
Die Bundeshauptstadt Wien bleibt Kriminalitäts-Hotspot. Während laut Kriminalstatistik in allen Bundesländern die Kriminalität rückläufig ist, treiben in Wien vor allem Einbrecher, Diebe und Straßenräuber die Zahlen in die Höhe.
Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, präsentierte Mittwoch die Kriminalstatistik für das Jahr 2013. Demnach ist die Zahl der Strafanzeigen bei der Polizei gegenüber 2012 von 548.027 Anzeigen auf 546.648 (–0,3 Prozent) gesunken. Allerdings gab es 16.548 Wohnungs- und Wohnhauseinbrüche, was einem bundesweiten Anstieg von 7,1 Prozent entspricht.
Auch die Zahl der Pkw-Diebstähle stieg wieder an (5141). Das ist auf die Bundeshauptstadt zurückzuführen. Denn Wien weist als einziges Bundesland mit 212.503 Strafanzeigen einen Anstieg von 4,7 Prozent aus. Alleine die Wohnungseinbrüchen nahmen um 10,1 Prozent zu.
Ostbanden
Die ausgeforschten Täter stammten mehrheitlich aus Rumänen, Serbien und Albanien. Weitere Steigerungen in Wien wurden bei Laden-, Taschen- und Trickdiebstahl sowie Fahrraddiebstahl registriert.
Die Wiener Polizei meldet aber auch Erfolge. Besonders stolz ist man auf die Aufklärungsquote bei Mord: 18 Morde mit 18 verhafteten Tätern bedeuten eine Aufklärungsquote von 100 Prozent. Aber es sei auch gelungen, Einbruchsdiebstähle in Wohnhäusern um 5,3 Prozent und Pkw-Diebstähle um 12,9 Prozent zu reduzieren. Auch Bank-, Juwelier- und Trafikraube sind rückläufig.
Die Strategie wird anhand der Kellereinbrüche des Jahres 2012 erklärt. Neben intensiver Spurensicherung wurden 16.500 Zufallskontrollen von Kleintransportern durchgeführt, die für den Transport von Diebesgut geeignet erschienen. Dadurch konnten 1044 Taten geklärt werden, was zu einem starken Rückgang dieser Kellereinbrüche führte.
Ebenfalls durch Schwerpunktaktionen versucht das Bundeskriminalamt (BK), organisierte Banden auszuheben. Mit Erfolg, meint BK-Chef General Franz Lang. Er verweist auf den "Masterplan gegen Einbruchskriminalität" des Jahres 2009, der Sonderkommissionen wie die SOKO-Ost und die SOKO-Kfz hervorgebracht hatte. Seit der Einführung dieser SOKOS sank die Zahl der Delikte in der Zehn-Jahres-Statistik um jährlich etwa 100.000 – obwohl es 2004 noch die Grenzkontrollen gegeben hatte.
Pink Panther
Ernst Geiger, zuständig für Organisierte Kriminalität im BK, verweist auf Erfolge etwa gegen die Juwelierräuberbande "Pink Panther". In einer gemeinsamen Aktion mit Deutschland und der Schweiz und mit Unterstützung Serbiens – dem Herkunftsland der Bande – sei es gelungen, die meisten Täter zu verhaften. Ähnlich konzertiert sei man gemeinsam mit den Banken und den östlichen Nachbarländern gegen die Bankomatbanden vorgegangen – was die wenigen noch auf freien Fuß befindlichen Täter Richtung Spanien und Portugal vertrieben habe.
Während die bundesweite Zahl der Eigentumskriminalität in der Zehn-Jahres-Statistik kontinuierlich gesunken ist, stieg die Zahl der Gewaltdelikte kontinuierlich an und liegt jetzt bei 42.344. Hier ist es für die Polizei schwierig, gegenzusteuern. Bei 60 Prozent handelt es sich um Beziehungstaten. Lang: "Das zeigt, dass nach wie vor der gefährlichste Ort das eigene Heim ist."
Weitere Details zur Kriminalitätsstatistik lesen Sie unter: Welche Straftaten zunehmen
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