So (un-)sicher ist Ihr Bezirk

Einbruch
Die meisten Anzeigen gab es in Favoriten und der Inneren Stadt, die wenigsten in Wieden.

Wieden ist – fast – eine Insel der Seligen. Nirgendwo anders in Wien gab es im ersten Halbjahr 2013 so wenige Anzeigen wie hier (siehe Grafik unten). Ganz anders die Situation in den Hotspots der Bundeshauptstadt: Favoriten und die Innere Stadt liegen seit Jahren Kopf an Kopf, was die Strafdelikte betrifft. Doch die Unterschiede sind gewaltig. In Favoriten, der mit 180.000 Einwohnern mit Abstand größte Bezirk, lassen vor allem Einbruchsdelikte die Zahlen nach oben schnalzen. Im noblen Ersten hingegen, der nur rund 17.000 Einwohner zählt, machen Diebstähle den Großteil aus.

Touristen als Opfer

„Wir haben nicht so viel Schwerkriminalität wie andere Bezirke. Dafür ist Diebstahl bei uns ein Massendelikt“, erklärt Stadtpolizeikommandant Josef Koppensteiner. Jährlich flanieren Millionen Touristen durch die historischen Straßenzüge – und sind oft leichte Opfer für Taschelzieher. „Dazu kommt, dass wir viele Großveranstaltungen haben, zum Beispiel das Filmfestival und vier Christkindlmärkte, dazu noch 800 Lokale“, sagt Koppensteiner. Auch Schlägereien – und somit Körperverletzungen – schlagen sich in den Statistiken nieder. Dennoch: Man habe die Diebstahlsdelikte senken können. „Vor zwei Jahren waren wir bei der Gesamtkriminalität noch Spitzenreiter.“

Brennpunkt

Anderer Schauplatz: Favoriten. Viele Einwohner, viele unterschiedliche Ethnien und soziale Schichten, große Gemeindebauten. „Hier wohnen zehn Prozent der Wiener Bevölkerung“, betont Stadtpolizeikommandant Michael Lepuschitz. Viele Wohnobjekte bedeuten für Einbrecher auch: Eine hohe Treffer-Wahrscheinlichkeit. „Aktuell sind es vor allem die Kellerabteile, die systematisch, eines nach dem anderen, aufgebrochen werden“, schildert Lepuschitz. Ist im einen nichts zu finden, werde eben das nächste geöffnet. Räder und metallische Gegenstände sind leicht zu transportieren. Und dank der geografischen Lage auch schnell über alle Berge gebracht. „Durch die Autobahn-Anbindungen kommt man sehr schnell her. Und sehr schnell weg.“ Auch bei einem anderen Delikt ist Favoriten trauriger Spitzenreiter: Bei der Gewalt in der Familie.

Lepuschitz sieht aber Licht am Ende des Tunnels: Raubdelikte sind in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen.“ Was er sich wünscht: „Mehr Personal.“

Die Tatverdächtigen

125.176 Täter (alle Delikte) konnten im ersten Halbjahr 2013 in Österreich ausgeforscht werden. Zwei Drittel sind Österreicher, der Rest hat eine andere Staatsangehörigkeit. Bei den Ausländern handelt es sich vor allem um Deutsche, gefolgt von Rumänen und Serben. Bei den Tatverdächtigen gibt es zwei Hauptgruppen: Arbeitnehmer und Fremde ohne Beschäftigung. Bei Eigentumsdelikten wurden 49.683 Täter ausgeforscht, 28.887 sind Österreicher. Bei den Ausländern handelt es sich in erster Linie um Rumänen, Serben und Deutsche. Eine andere Gewichtung gibt es bei Einbrüchen in Wohnhäusern. Da wurden hauptsächlich Ausländer (Rumänen und Bosnier) als Täter identifiziert.

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Grafik, Kriminalität

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