Möglich wird das durch die Zusammenarbeit des Wiener Skiverbandes (WSV) und der Stadt. Angeboten werden die Kurse für Schulen während des regulären Unterrichts und im Rahmen der „Wiener Bildungschancen“. Dabei finanziert die Stadt externe Schulangebote mit 655 Euro pro Klasse an allen allgemeinbildenden Pflichtschulen, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) bei der Präsentation der Initiative im September darlegte. Streetdance-Workshops und Gartenerlebnistouren werden bereits angeboten. Nun sollen die Wiener Schülerinnen und Schüler auch Skifahren lernen. Und zwar auf der nun sogenannten „Wiener Skiwiesn“ in Penzing.
Mit Schulen erarbeitet
Für die Skikurse sind pro Klasse jeweils zwei Stunden an zwei Tagen vorgesehen. Den ersten Tag verbringen die Kinder mit Übungen. „Sie arbeiten am Gleichgewicht und gewöhnen sich an das Material“, sagt Philipp Scholler vom WSV und Projektleiter für die „Wiener Skiwiesn“. Am zweiten Tag sollen die Kinder dann schon fahren. „Es geht darum, die Grundlagen zu schaffen, damit weiterführende Skikurse oder Skitage für die Kinder ein Erfolg werden und sie weiter am Sport dran bleiben“, sagt Scholler.
➤ Mehr lesen: 25 Jahre Skischule Wien: Ein Unikum geht auf Herbergssuche
Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit den Schulen. „Es soll für die Lehrerinnen und Lehrer so einfach wie möglich sein. Das Komplizierteste sollte eigentlich die Anfahrt sein“, sagt Scholler. Zu dem Konzept gehört deshalb, dass die Größen der Kinder schon im Vorhinein von den Schulen an den Skiverband gemeldet werden. „Dadurch könne das Material schon bereitstehen, sobald die Kinder ankommen“, sagt Scholler.
Material wird kostenfrei verliehen
Das Material, sprich alles außer die Kleidung, wird kostenfrei verliehen. Das soll allen Kindern ermöglichen, an den Kursen teilzunehmen, sagt Scholler. Üblich sei das nicht: „Die finanziellen Grundlagen der Eltern lassen normalerweise direkte Rückschlüsse auf die Erfahrung der Kinder auf Skiern ziehen.“ Aber auch wenn die Vorkenntnisse innerhalb der Klasse unterschiedlich sind, soll es auf der Hohen-Wand-Wiese ein Angebot für alle geben: Nach Fähigkeiten sollen die Kinder in Gruppen aufgeteilt werden. „So können die einen die Basics lernen, während die anderen beginnen, über kleine Sprünge zu fahren“, sagt Scholler.
Zwei bis maximal drei Klassen sollen sich pro Tag auf der Piste ausprobieren. An den Wochenenden und in den Ferien dagegen sollen Private unterrichtet werden. „Dafür suchen wir derzeit einen Kooperationspartner. Der könnte die Anlage schlüsselfertig nutzen. Nur das wirtschaftliche Risiko müsste er selbst tragen“, sagt WSV-Präsident Roland König.
➤ Mehr lesen: Hamster verhindern Skischul-Projekt in Favoriten
Skifahren im Sommer?
Unterstützt wird die „Wiener Skiwiesn“ von Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ): Die ihm unterstellte MA 51 (Sport Wien) hat eigens dafür 1.500 Quadratmeter Mattenpisten um 250.000 Euro vom italienischen Hersteller „Neveplast“ erworben. Das ganze Jahr fahren lässt es sich aber auch auf diesen speziellen Matten nicht. Der Hang braucht nämlich genug Feuchtigkeit. „Skifahren im Sommer sehe ich aktuell nicht. Damit macht man es mit Gewalt zu einer Sportart, die immer und überall verfügbar ist“, sagt König. Allerdings gebe es durch die Matten nun auch für Kinder in der Großstadt wieder die Gelegenheit, Skifahren zu lernen. Und zwar unabhängig von der Schneelage.
Kommentare