Klimaaktivisten ließen Luft aus Reifen von SUVs in Wien-Hietzing

Klimaaktivisten ließen Luft aus Reifen von SUVs in Wien-Hietzing
Die Gruppe „Tyre Extinguishers“ nahm 24 Fahrzeuge im Bereich der Wattmanngasse ins Visier. Die Polizei ermittelt.

Aktivisten der Gruppe „Tyre Extinguishers“ posten ein Foto eines schwarzen SUV auf X (vormals Twitter), an der Windschutzscheibe ist ein Brief für den Besitzer des Fahrzeugs befestigt. „Gestern Abend haben wir in Wien die Reifen von 50 SUVs platt gemacht. Anbei ein Bild von einem der Autos“. schreiben die Klimaschützer darunter.

Das schwarze Auto war eines von mehreren, das die Gruppe in der Nacht auf Montag ins Visier genommen hat. Laut Angaben der Wiener Polizei waren aber nicht 50, sondern 24 Fahrzeuge betroffen.

„In Hietzing im Bereich Wattmanngasse und Umgebung kam es zu Sachbeschädigung durch unbekannte Täterschaft an mehreren Fahrzeugen. Durch die zuständigen Beamten wurden Anzeigen erstattet“, sagte Polizeisprecherin Julia Schick. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung durch unbekannte Täter seien im Gange, auch das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung wurde über den Vorfall informiert – wie auch bei den vergangenen Vandalenakten.

Keine Statistik

Wie viele Geländewagen die Klimaaktivisten insgesamt bereits beschädigt haben, kann laut Polizei nicht beantwortet werden. „Eine Statistik zu diesen Vorfällen führen wir nicht und somit kann ich hier keine seriöse Zahl nennen“, erklärte Schick. Fest steht, dass die Klimaaktivisten der „Tyre Extinguishers“ zuletzt wohl im August in Währing zugeschlagen haben. Laut Angaben der Exekutive hatten damals 25 Fahrzeuge rund um Gersthof platte Reifen. Auch damals hingen an den Windschutzscheiben Zettel.

Mahnbrief übersehen

„Meine Nachbarin hat mich darauf angesprochen, dachte an einen Strafzettel“, erzählte ein Betroffener im August dem KURIER. Die Botschaft ist immer dieselbe: „Nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto.“ 

Bei Zusammenstößen mit SUVs werden laut den Aktivisten eher Menschen getötet als bei normalen Autos. Psychologische Studien würden zeigen, dass SUV-Fahrer im Straßenverkehr eher zu riskantem Verhalten neigen.

Werden die „Mahnbriefe“ von den Autolenkern nicht rechtzeitig gesehen, kann das fatale Folgen haben, wie ein Vorfall aus dem Jahr 2022 zeigte. Die Aktivisten hatten damals in Döbling Luft aus Reifen von Luxusgeländewagen ausgelassen und wieder Schreiben hinterlassen. Ein Lenker bemerkte das allerdings nicht und fuhr los. Der Mann schlitterte daraufhin auf einen Gehsteig und touchierte einen Fußgänger, der gegen eine Mauer gestoßen wurde und stürzte. Laut eigenen Angaben wurde der Fußgänger nicht verletzt.

Die Klimaaktivisten schlugen aber nicht nur in Wien zu. Anfang des Jahres ärgerten sich Dutzende Autofahrer auch in Wiener Neustadt in Niederösterreich. Die Gruppe schrieb damals von „80 platten Reifen“ auf Telegram, laut Exekutive waren aber nur 50 Fälle bekannt.

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