Klima-Aktivisten kündigen in Wien Sommerpause an

Klima-Aktivisten kündigen in Wien Sommerpause an
Stattdessen nehmen die Klimaschützer der "Letzten Generation" jetzt die Bundesländer ins Visier.

Ein Verkehrschaos wie am Montag blieb am Dienstag im Frühverkehr aus, als sich die Aktivisten der "Letzten Generation" am Getreidemarkt auf Höhe der Secession festklebten. Die Polizei war schon vor Beginn der Aktion vor Ort und konnte die Kundgebung dementsprechend rasch auflösen. 

Diesmal ging es der "Letzten Generation", die mit ihren Blockaden auf die Klimakrise aufmerksam machen will, aber ohnehin nicht nur darum, den Verkehr auszubremsen. Ziel der Aktivisten war es auch, die weitere Strategie vorzustellen.

WIEN: AKTIVISTEN KLEBTEN SICH AUF A23 UND WEITERE STRASSEN

Am Montag legten die Aktivisten die A23 lahm.

Diese dürfte die auch diesmal wieder zahlreichen verärgerten Autofahrern, die mit Hupkonzerten auf die Klebeblockaden reagierten, freuen: Vorerst soll es sich nämlich um die letzte große Aktion in Wien handeln. Tägliche Blockaden seien bis Schulbeginn in der Bundeshauptstadt nicht mehr geplant. "Wir warten jetzt ab, ob die Politik reagiert, sonst sind wir im September zurück", kündigte Aktivistin Martha Krumpeck an. 

➤ Mehr lesen: "Letzte Generation" gegen Reiche: Robin Hood statt Klima-Kleber

Untätig dürfte die "Letzte Generation" aber auch bis dahin nicht sein: Die größeren Protestaktionen sollen nun in die restlichen Bundesländer verlegt werden. Kleinere Maßnahmen, etwa der Einsatz von Farbe oder das Unterbrechen von Veranstaltungen, könnten in der Bundeshauptstadt aber weiter stattfinden, wie am Dienstag betont wurde. Aktivist David Sonnenbaum meinte, man werde mit kreativen Protestformen überraschen.

"Schluss mit Blabla und leeren Versprechen"

Trotz der steigenden Aggression und der zögerlichen Umsetzung der geforderten Klimaschutzmaßnahmen seitens Politik wurden die vergangenen eineinhalb Jahre samt Protestwellen als Erfolg bezeichnet: "Der von uns geforderte Hunderter auf Autobahnen wird mittlerweile im Mainstream breit diskutiert", erklärte Krumpeck, die sich ebenfalls auf die Fahrbahn klebte. 

➤ Mehr lesen: Deutschland: Lkw-Fahrer fuhr Klimakleber an, Flughäfen blockiert

Neben dem bereits länger geforderten Maximaltempo sowie einem Fracking-Verbot wurde am Dienstag auch lautstark auf die 93 Empfehlungen des Klimarates verwiesen: "Das sind 93 durchdachte und sozialverträgliche Maßnahmen, die seit letztem Jahr in der Schublade liegen. Die Politik tut einfach nichts. Schluss mit Blabla und leeren Versprechen!"

Kommentare