"Klasse Hasse": Die Lerchenfelderstraße hat ihren Würstelstand wieder

Der Würstelstand in Altlerchenfeld wurde von den Grätzel-Bewohnern sehr vermisst.
Vor zwei Jahren rammte eine Frau den Würstelstand mit ihrem Auto. Er war so schwer beschädigt, dass er nicht wieder aufsperren konnte.

von Adrian Zerlauth

Ein junger Mann läuft über die Lerchenfelderstraße auf einen Würstelstand zu. Schon von Weitem ruft ihm der Mann hinter dem Grill entgegen: "Servas Daniel, was darf ich dir heute Gutes tun?". Über dem Stand hängen die bunten Luftballons von der Eröffnung. Denn die Lerchenfelder Straße hat ihren Würstelstand wieder.

60 Jahre lang stand unter den großen Bäumen vor der Lerchenfelderkirche der Würstelstand "Klasse Hasse". Im Mai 2018 rammte eine ältere Autofahrerin den Stand und beschädigt ihn so schwer, dass ihn der damalige Besitzer nicht mehr retten konnte. Doch jetzt gibt's in Altlerchenfeld wieder Waldviertler, Käsekrainer und Lerberkäse.

Der junge Mann bestellt Bratwürstel - mit viel scharfem Senf - und ein Bier. "In dem Grätzel genießt du hohes Ansehen, weil du den Würstelstand wieder aufgemacht hast", sagt er zum Standbesitzer. Und eine Frau, die gerade in Alufolie gewickelten Leberkäse in ihre Einaufstasche packt, stimmt ihm zu: "Der Würstelstand hier hat uns sehr gefehlt. Es ist schön, dass er wieder da ist."

"Klasse Hasse": Die Lerchenfelderstraße hat ihren Würstelstand wieder

Beim "Klasse Hasse" gibt es klassische Würstelstand-Spezialitäten. © Adrian Zerlauth

Eine gute Wurst

Dass der Würstler an der Grenze zwischen 7. und 8. Bezirk gefehlt hat, das merkt auch Standbesitzer Stefan Knopper. 100 Leute - ungefähr - kommen pro Tag vorbei, erzählt er. Das Angebot ist traditionell: Dosenbier und Debreziner, von der Bosna gibt es eine Spezialvariante.

Stefan Knopper will bei den Klassikern bleiben, diese aber auch vegetarisch anbieten. Denn Knopper, der Würstelverkäufer, war 12 Jahre lang Veganer.

Ein netter Wirt

Stefan Knopper, der zusammen mit Gastronom Deniz Ulucan dan Würstelstand übernommen und komplett neu aufgebaut hat, bringt einiges an Erfahrung mit. "Ich bin selber gerne Gast und kann mich somit gut in die Leute, die zu mir kommen hinenversetzen", sagt er. Oberste Priorität: der Wohlfühlfaktor am Stand. Hygiene, ein netter Wirt und eine gute Wurst.

Das scheint zu funktionieren. Der junge Mann, der so schnell gelaufen ist, steht auch nach 30 Minuten noch am Imbiss. Seine Bratwurst hat er längst gegessen, sein Bier getrunken.

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