Alte Hunde-Bekannte
Die Angestellte erzählt: „Ich habe meinen Hund sonst immer angeleint. Aber zu dem Zeitpunkt habe ich auf der großen Wiese Abrufübungen mit ihm gemacht.“ Doch plötzlich wurde der belgische Schäfer abgelenkt. Sein Lieblingsfeind spazierte gerade vorbei – ein altdeutscher Hütehund. Schon früher war es zwischen den beiden Hunden zu Zwischenfällen gekommen.
Der Schäfer rannte auf den vierbeinigen Kontrahenten zu. „Ich war gerade auf dem Heimweg, als sich der Hund von hinten auf meinen Hund gestürzt hat“, erinnert sich die 62-jährige Besitzerin des Hütehunds. „Die Hunde sind um mich herum, sie haben gerauft. Und sie haben mich dabei zu Fall gebracht.“
Pfefferspray-Einsatz
Die Besitzerin des Schäfers lief da gerade ihrem Hund hinterher. Erst als sie zu einem Pfefferspray griff, konnte sie die Hunde voneinander trennen.
„Warum haben Sie Pfefferspray dabei?“, fragt Richter Christian Noe. „Weil ich mit dem Hund hauptsächlich allein unterwegs bin, auch wenn es dunkel ist.“
Das Sturzopfer rappelte sich wieder hoch. „Sie hat mich lautstark beschimpft“, schildert die Schäfer-Besitzerin. „Sie ist mit ihrem Hund ohne ein Wort einfach gegangen“, erzählt die Hütehund-Besitzerin, die im Anschluss auf einem Bein zum Auto einer Freundin hüpfte und sich ins Krankenhaus fahren ließ.
„Dass sie so schwer verletzt ist, ist natürlich eine Katastrophe“, meint die Angeklagte vor Gericht. „Aber das habe ich überhaupt erst Monate später erfahren.“ Sie habe dadurch einen Schock erlitten.
Der Richter kommt zum Schluss, dass eine Diversion in diesem Fall ausreicht. Die angeklagte Frau muss 2.000 Euro Teilschadensgutmachung leisten.
Künftig, so verabreden es die Hundebesitzerinnen, werde man Gassizeiten absprechen. „Damit man weitere Aufeinandertreffen vermeiden kann.“
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