(K)ein Sturm im Wasserglas

(K)ein Sturm im Wasserglas
Fast jeder Zweite würde Geld für ein Glas Wasser zahlen.

Nach dem KURIER-Bericht, dass nun auch die Traditionskaffeehäuser Landtmann, Museum und Mozart Geld für ein großes Glas Wasser verlangen, gehen die Wogen hoch. „Eine bodenlose Frechheit“, schreibt etwa Leserin Lola Wellinghoff auf kurier.at. Damit ist sie nicht alleine, wie eine Online-Umfrage des KURIER beweist. Aber fast jeder Zweite wäre auch bereit, für Wasser im Lokal zu zahlen.

Eine knappe Mehrheit von 53 Prozent lehnt kategorisch ab, für ein 0,5 Liter Glas Wasser auch nur einen Euro zu zahlen. Immerhin ein Drittel kann sich vorstellen, 50 Cent oder einen Euro zu berappen. Nur mehr jeder Zehnte würde bis zu zwei Euro hinblättern. Bei der Wirtschaftskammer laufen unterdessen die Telefone heiß. „Viele Wirte rufen uns an und fragen, ob sie rechtlich überhaupt etwas für das Wasser verrechnen dürfen“, erzählt Gastronomie-Fachgruppenobmann Willy Turecek. Er setzt auf das Fingerspitzengefühl der Wirte. „Wenn jemand um 100 Euro konsumiert und man dann noch Geld für ein Glas Wasser verlangt, ist es klar, dass der Kunde verärgert ist.“

Ähnlich sieht es Günter Ferstel, Vizechef der Fachgruppe Kaffeehäuser. „Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er etwas verlangt.“ Dass das Landtmann viele Nachahmer findet, glaubt er nicht. „Diese Probleme haben eher Kaffeehäuser mit vielen Touristen.“ In seinen eigenen Cafés Jonas, Klimbim und Haller setzt Ferstl auf eine andere Strategie: „Zum Kaffee gibt es bei mir um einen Euro 0,33 Liter Mineralwasser aus der Glasflasche dazu. Da bleibt das normale Wasserglas oft unberührt.“

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