Justiz ermittelt gegen Folterpolizisten weiter

Justiz ermittelt gegen Folterpolizisten weiter
Ein WEGA-Polizist, der auch Bakary J. gefoltert hat, soll seine Freundin vergewaltigt haben.

Über den Vorfall vom 22. Mai des Vorjahres gibt es zwei Versionen: Sie sprach von Vergewaltigung, ihr Freund von Sex. Eine Wiener Staatsanwältin glaubte ihm – bisher zumindest. Nun wird, nachdem einem Fortführungsantrag der Betroffenen (Anwalt: Robert Lattermann) stattgegeben wurde, weiter ermittelt. Das bestätigte Behördensprecher Thomas Vecsey auf Anfrage.

Die Stadtzeitung Falter und der KURIER berichteten Ende März über die vielen Pannen in diesem Verfahren.

Im Dunkeln blieb etwa die Identität des Verdächtigen. Er ist einer jener WEGA-Polizisten, die 2006 den gambischen Schubhäftling Bakary J. folterten. Das Gericht urteilte damals auffällig milde: acht Monate bedingte Haft. Danach legte er sich einen neuen Namen zu – und erhielt einen unbelasteten Strafregisterauszug. Seine alte Identität wurde im aktuellen Fall offenbar nie abgefragt. „Unbescholten“, stand bisher in der Einvernahme.

Zwar dokumentierte eine Spitalsärztin die Verletzungen des Opfers. Die Justiz verzichtete aber auf ein medizinisches Gutachten. Bisher zumindest. Mehrere Fakten gingen zudem unter: Etwa, dass der Verdächtige danach aus dem Fenster im ersten Stock sprang.

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