Japanische Kirschblüten: Zuckerwatte in der Stadt
Im Setagaya-Park in Döbling befindet sich Wiens „Little Japan“ – zumindest aus botanischer Sicht. Hinter dem Bambustor versteckt sich ein Paradies mit Teehaus und Pagode. Im Teich schwimmen Schildkröten und Koi-Karpfen. Der Pfad auf den Hügel symbolisiert den Lebensweg. Ganz oben sitzt Motoko Inoue hinter den ersten blühenden Kirschblüten. Die 58-jährige Fremdenführerin kommt ursprünglich aus Tokio.
Die Zierkirsche verwandelt das ganze Land in riesige, rosa Zuckerwatte“, sagt sie. „Sakura“ ist der Name der Kirschblüte auf Japanisch. Sie steht für Schönheit und Aufbruch, aber auch für Vergänglichkeit. Die Blütezeit – Anfang bis Mitte April – ist auf wenige Tage beschränkt: „Die Blüte ist endlich, deshalb ist sie so besonders“, sagt Inoue.
- Stadtpark: Neben dem Eingang des Maks (1., Parkring 1)
- Friedenspagode Wien (2.,Hafenzufahrtsstraße F)
- Mexikoplatz (2., vor dem Eingang der Kirche)
- Hainburger Weg (3., Hainburger Weg)
- Setagaya Park (19., Gallmayergasse 4)
- Sollingergasse (19., Sollingergasse)
- Tora-San Park (21., Broßmannplatz)
- Donauinsel (21., Neben Jedleseerbrücke)
- Im Donaupark: Kirschblütelallee (22., Donaupark)
- Kirschblütenpark (22., Attemsgasse 23)
Neu gepflanzt:
- Weißenthurngasse (12, Allee der Weißenthurngasse)
In Wien sind die ersten rosa Blüten schon aufgesprungen, in den nächsten Tagen werden sie laut Gartenbauingenieur Joachim Chen von den Stadtgärten in Vollblüte treten. „Bei kühleren Temperaturen blühen sie auch zwei Wochen“, sagt Chen. „Aber meist ist es eine kurze Angelegenheit“ – von drei bis vier Tagen (siehe Faktenleiste).
1.000 Zierkirschen gibt es in Wien. Sie kommen aber nicht aus Japan, sondern aus österreichischen Baumschulen
3–4 Blütetage sind zu erwarten. Je nach Temperatur können es maximal 14 Tage sein
Kirschblütenfest auf der Donauinsel Jedes Jahr findet ein Kirschenhainfest auf der Donauinsel statt. Zum zweiten Mal in Folge muss es wegen Corona abgesagt werden.Das Fest wird von der Bezirksvorstehung Floridsdorf, der japanischen Botschaft und der MA 49 organisiert.
Die japanischen Zierkirschen blühen in Wien erst seit 1996: Damals wurden 1.000 (österreichische) Kirschbäume gesetzt – ein Geschenke der acht japanischen Partnerbezirke Wiens. Wien hat nämlich – wie Tokio – 23 Bezirke. Setagaya – nach dem der eingangs erwähnte Park benannt ist – ist etwa Schwesterbezirk von Döbling. Eingefädelt hat diese Partnerschaft damals Bürgermeister Helmut Zilk.
Posen vor dem Baum
Alljährlich werden die Kirschbäume in Wien zu Foto-Kulisse und Selfie-Spot. Kirschblüten-Pilger klappern jene Orte ab, an denen die Blütenpracht besonders ins Auge sticht. Etwa im Kirschblütenpark im 22. Bezirk, am Hainburgerweg im 3. Bezirk oder im Stadtpark.
Dort, beim Eingang gegenüber dem MAK (Museum für angewandte Kunst), ist der Kirschbaum bereits jetzt ein richtiges Spektakel. Eltern fotografieren ihre Kinder, Jugendliche machen Selfies, Radfahrer zücken das Handy.
Im Setagaya-Park ist es hingegen ruhig. Noch.
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