„Iris“ übersetzt U-Bahn-Infos in Gebärdensprache

„Iris“ übersetzt U-Bahn-Infos in Gebärdensprache
In einem Pilotprojekt wird derzeit der Gebärdenavatar "Iris" getestet. Die virtuelle Mitarbeiterin soll Öffi-Störungsinfos für Gehörlose zugänglich machen.

von Iris Hödl

Selbstbestimmt Öffis nutzen – das können die rund 10.000 gehörlosen Menschen in Österreich nicht. Informationen wie Störungsmeldungen in der U-Bahn erreichen sie oft nicht. Das sinnerfassende Lesen fällt schwer, da die Grammatik der Gebärdensprache nicht jener der gesprochenen Sprache gleichkommt.

Die Lösung könnten Videos mit einem animierten Gebärdenavatar sein. Diesen haben die Wiener Linien gemeinsam mit dem Technologie-Start-up „Sign Time“ entwickelt. 

Die virtuelle Mitarbeiterin namens Iris soll rund 30 Störungsarten vorab in Gebärdensprache übersetzen. Derzeit läuft ein Pilotprojekt, ab nächstem Jahr könnte „Iris“ Teil der WienMobil- App werden.

Wenn sich diese Methode etabliert, soll Iris in den nächsten Jahren auch auf anderen Monitoren der Wiener Linien zu sehen sein. Fürs Erste wird es diesen Service nur für die U-Bahnen und nur in österreichischer Gebärdensprache geben.

Untertitel gewünscht

Bei jedem Arbeitsschritt dieses Projekts seien Gehörlose selbst miteinbezogen, sagt Claudia Schweinzer, gehörlose Mitarbeiterin von „Sign Time“. Bei einer Befragung der Wiener Linien zeigte sich, dass Gehörlose sich auch Untertitel wünschen. Diese sind an die Grammatik der Gebärdensprache angepasst.

"Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, dass diese Menschen wie alle anderen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können und sich dabei sicher und wohl fühlen“, sagt Hans-Jürgen Groß, Konzernbeauftragter der Wiener Stadtwerke für Barrierefreiheit.

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