Integrationsbotschafter wollte Frauen nicht die Hand geben

Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) verzichtet auf Iman-Unterstützung.
Ausgerechnet ein mutmaßlicher Salafist wollte für das Integrationsministerium tätig sein. Sein Engagement wurde beendet.

300 Integrationsbotschafter sind für den Österreichischen Integrationsfonds (der Integrationsminister Sebastian Kurz untersteht) aktiv. Prominente, wie David Alaba, Ivica Vastic oder Arabella Kiesbauer, aber auch Juristen, Polizisten und Vertreter anderer Berufsgruppen - allesamt mit Migrationshintergrund. Ihre ehrenamtliche Aufgabe ist es, in Schulen Vorurteile abzubauen und als Vorbilder zu agieren.

In dieser Funktion war bis vor Kurzem ausgerechnet auch jener Ex-SPÖ-Jungfunktionär tätig, der als Generalsekretär der salafistischen Gruppierung "Iman" für den Islam missioniert. Wie berichtet, wollen die Wiener Sozialdemokraten den ägyptischstämmigen 27-Jährigen deswegen zum freiwilligen Parteiaustritt bewegen - oder ihn ausschließen.

Handschlag verweigert

Die FPÖ zeigte nicht nur seine missionarische Tätigkeit für "Iman" auf (die Gruppierung ist ob ihrer radikalen Auslegung des Koran auch bereits im Visier des Verfassungsschutzes), sondern weist auch auf sein Engagement für das Integrationsministerium hin. Dort verzichtet man jedoch bereits seit November vorigen Jahres auf die "Unterstützung" des Wieners.

Der Grund: "Er hat plötzlich begonnen, den Mitarbeiterinnen nicht mehr die Hand zu geben", erklärt Ministersprecher Gerald Fleischmann. Nicht eben die Vorbildwirkung, die man sich vorstellte. "Darum wurde sein Engagement beendet."

Keinen Wert auf die weitere Zusammenarbeit mit dem 27-Jährigen legte man auch bei den Wiener Volkshochschulen (VHS), wo er bis Juni 2016 als freier Dienstnehmer in der Lernhilfe tätig war. Weil er unpünktlich war oder auch gar nicht zur Arbeit erschien und dann gegenüber dem Arbeitgeber ausfällig geworden sei, erteile man ihm keine weiteren Aufträge mehr, sagt eine Sprecherin.

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