Imam-Schule: SPÖ ist gesprächsbereit, FPÖ nicht
Bei der SPÖ lehnt man die geplante Imam-Schule in der Florian-Hedorfer-Straße nicht mehr kategorisch ab. Nachdem der neue Vorsitzende der Islamischen Föderation (IF), Mehmet Arslan, im KURIER ankündigte, das Projekt nur im Konsens mit Bezirk und Anrainern verwirklichen zu wollen, zeigt sich Bezirkschefin Eva-Maria Hatzl „über den Dialog erfreut“.
Wie berichtet, liegt das Projekt derzeit auf Eis. Bis auf Weiteres wurde der Bau eingestellt. Der neu gewählte IF-Vorstand will Bevölkerung, Behörden und Islamische Glaubensgemeinschaft in die weitere Planung einbinden.
„Es wird nichts passieren, bis wir eine breite Zustimmung haben“, versichert Arslan. Voraussichtlich Ende August soll es deshalb eine Informationsveranstaltung geben, in deren Rahmen Anrainer ihre Anliegen bzw. Bedenken vorbringen können.
Unterricht auf Deutsch
Fix ist bereits jetzt, dass der Unterricht nicht (wie ursprünglich geplant) nur auf Türkisch abgehalten werden soll. „Ohne Deutsch geht gar nichts, das ist die Landessprache“, stellt der IF-Chef klar.
Das nimmt man in der SPÖ wohlwollend zur Kenntnis. Hatzl würde zwar eine Schule mit Öffentlichkeitsrecht bevorzugen, sagt aber: „Wenn die Schulbetreiber auf unsere Wünsche eingehen, wird man eine Lösung finden.“
Dass Arslan SPÖ-Bezirksrat (in Rudolfsheim-Fünfhaus) ist, steigere das Vertrauen und erleichtere die Kommunikation, räumt Hatzl ein.
"Beschwichtigungsversuch"
Bei der FPÖ, die vergangenes Jahr eine Protestdemo vor der Baustelle organisiert hatte, bleibt man dagegen beim „kategorischen Nein zu einer Imam-Schule in Wien“. Angesichts Arslans SPÖ-Funktion sei das Einlenken des IF-Vorstands „nur ein Beschwichtigungsversuch vor der Wien-Wahl“, meint Klubchef Johann Gudenus.
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