Hygiene als Geschäftsmodell: Friseure in Angst vor den "Bacillen"

Eine Wasch- und Trockenanlage um 1910. Damals gab es mehr Abstand - allerdings aus Gründen der Privatsphäre
Nicht zum ersten Mal wirbeln Erreger eine Branche durcheinander. 1900 war es die Furcht vor Mikroben.

„Hygienisch, antiseptisch“ – mit Schlagwörtern wie diesen, die in Goldlettern über dem Salon prangten, warb Eduard Hlawáček in der Wiener Khunngasse um Kunden. Er selbst trug gerne einen weißen Kittel. Nein, Herr Hlawáček war kein Arzt. Er war Friseur.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert grassierte unter der Bevölkerung die Bakterien-Angst. Kurz zuvor war die neue Wissenschaft der Bakteriologie entstanden. Erstmals erfuhren die Menschen, dass mikroskopisch kleine – also quasi unsichtbare – Erreger Krankheiten auslösen können. Bisher unvorstellbar.

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