HIV-kranker Mann wollte Bekannte vergewaltigen

Turbulent ist es bei einem Prozess am Wiener Landesgericht zugegangen
"Ich glaube nicht, dass ich krank bin", erklärt der Angeklagte. Und auch die Vergewaltigung stellt er in Abrede.

Der Vorwurf wiegt schwer: Ein Mann, der mit HIV und Hepatis B infiziert ist, soll in Wien-Döbling versucht haben, eine Bekannte zu vergewaltigen. Dabei biss er ihr auch die Lippe blutig.

Doch vor Gericht gibt sich der Angeklagte aus Guinea-Bissau als Unschuldslamm. "Ich hatte nie ein sexuelles Interesse", erklärt er. Und: "Ich glaube nicht, dass ich HIV habe."

Dass er krank ist, ist medizinisch belegt. Und auch die Schilderungen des Vorfalls im vergangenen April sprechen gegen ihn. 

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Laut Staatsanwältin lud der Mann das spätere Opfer, die Lebensgefährtin eines Verwandten, zu sich in die Wohnung, um Bier zu trinken. "Er hat die Tür versperrt, die Frau unvermittelt gepackt und aufs Bett gedrückt." Erst biss er ihr die Lippe blutig, dann erklärte er ihr: "Halt still, dann ist alles schnell vorbei! Ich will dich anstecken!" Doch die Frau brachte ihn durch Beschwichtigung irgendwie dazu, dass er von ihr abließ.

"Sie hat schlecht über meinen Cousin geredet. Deshalb habe ich sie in die Lippe gebissen. Sie sollte aufhören", erklärt der Angeklagte. 

Hose "verloren"?

Als die Richterin wissen will, warum die Frau dann plötzlich keine Hose mehr anhatte, setzt er zu einer interessanten Schilderung an: "Ich habe sie gepackt und geschüttelt. Da ist die Hose hinuntergerutscht." Die Richterin ist skeptisch, die Frau hatte eng anliegende Leggins an: "Durch meine Erfahrung kann man die durch Schütteln eher schlecht ausziehen", sagt sie.

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"Als sie am Bett gelegen ist, habe ich sie an den Beinen gepackt. Da ist die Hose runtergegangen", erzählt der gelernte Tischler wenig später. Das sei allerdings rein zufällig geschehen.

Auch diese Version wirft Fragen auf.

Urteil:  3,5 Jahre Haft; nicht rechtskräftig. 

Die Frau wurde bei dem Übergriff übrigens nicht angesteckt.

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