Auch dort verteidigt man das Vorgehen für eine UVP-Befreiung (Umweltverträglichkeitsprüfung), weil ein Gutachten bescheinigt, dass das eingereichte Projekt die Welterbestätte „nicht wesentlich“ beeinträchtige. Dass Wien deshalb bei den Bauhöhen (49,95/47,85 Meter) keinen „Änderungsbedarf“ mehr sieht, stehe aber „nicht unbedingt im Widerspruch zur Entscheidung des Welterbekomitees“, vermeint man. Denn bei den bisherigen UNESCO-Gutachten, in denen auf eine weitere Verkleinerung gedrängt wurde, „gelten strengere Maßstäbe“. Nachsatz: „Von einer politischen Forcierung eines bestimmten Projekts kann daher nicht die Rede sein.“ Generell hält das Woller-Büro fest, dass „für die Stadt Wien der Schutz des Welterbes oberste Priorität hat“. Auch Bürgermeister Michael Ludwig erklärte vor Journalisten, dass die Stadt „im besten Einvernehmen mit der UNESCO“ sei und er zuversichtlich sei, das Prädikat Weltkulturerbe zu erhalten und gleichzeitig „ein gutes Projekt“ am Heumarkt zu realisieren.
Am Dienstag wurde nun – wie erwartet – von der Landesregierung die UVP-Befreiung beschlossen.
Neue Beschwerde fix
Bei der Umweltorganisation „Alliance For Nature“ scharrt man aber schon in den Startlöchern: „Wir werden wiederum Beschwerde erheben“, kündigt Generalsekretär Christian Schuhböck gegenüber dem KURIER an. Es wäre der bereits dritte Einspruch, weil ja bisher drei verschiedene Projekte eingereicht wurden. Von dieser „fragwürdigen Strategie“ will sich Schuhböck aber nicht mürbe machen lassen: Vielmehr glaubt er, Investor Michael Tojner werde langsam mürbe, weil sich dieser mehrfach beschwert habe, dass bisher „keine positiven Bescheide für sein Heumarkt-Projekt“ ergangen sind. Und Schuhböck kritisiert auch die Stadt Wien, dass sie sich gleich drei Mal vehement gegen eine UVP gesträubt habe: „Ist das Heumarkt-Projekt etwa nicht umweltverträglich?“, fragt er.
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