Wien droht erneut Ärger mit der UNESCO

Die aktuell geplanten Bauhöhen am Heumarkt aus Sicht der Initiative Stadtbildschutz.
Weitere Höhenreduktion beim Heumarkt-Projekt ist laut Gegengutachten „nicht zwingend notwendig“. Im Rathaus sieht man deshalb „keinen Änderungsbedarf“ am eingereichten Projekt.

Im Sommer standen die Signale im seit Jahren schwelenden Heumarkt-Streit noch auf Einigung, doch nun scheint der Konflikt zwischen Stadt Wien und UNESCO auf einen neuen Höhepunkt zuzusteuern: Nachdem zuletzt schon Investor Michael Tojner der UN-Organisation unfreundliche Worte ausrichtete („Es ist absurd, wie diese Behörde agiert“), legt nun die Stadt Wien ein Gegengutachten vor, das die jüngsten UNESCO-Forderungen konterkariert.

Kernaussage: Werde das Bauvorhaben umgesetzt, seien die Beeinträchtigungen für das Weltkulturerbe als „geringfügig und daher als nicht wesentlich einzustufen“; eine weitere Höhenreduzierung sei „nicht zwingend notwendig“.

Dies ist bemerkenswert, wurde doch Wien erst im Juli bei der Sitzung des Welterbekomitees für die bisherigen Anstrengungen gelobt und erhielt die Perspektive, 2025 endlich von der „Roten Liste“ der gefährdeten Welterbestätten gestrichen zu werden. Aber nur, wenn die weiteren Forderungen erfüllt werden. Bürgermeister Michael Ludwig, der schon vor der Wien-Wahl 2020 eine „Nachdenkpause“ verkündet hatte, hätte dann die Causa vor dem Wahlkampf 2025 gelöst.

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