Hernalser Radweg soll nach 30 Jahren Wirklichkeit werden

Auf der Alszeile in Dornbach wird es eng für die Fahrradfahrer.
Eine Bürgerinitiative und die Radlobby des 17. Bezirks fordern einen neuen Radweg für die Alszeile.

von Adrian Zerlauth

Die Alszeile und die Dornbacher Straße in Hernals verbinden Natur und Stadt: Durch sie erreicht man das Naturerholungsgebiet Neuwaldegg und den Wienerwald. Anrainer des äußeren 17. Bezirks wiederum gelangen auf der Alszeile ins Stadtzentrum. Auf dem Fahrrad wird der Weg in beide Richtungen allerdings zur Herausforderung.

Für Radfahrer gibt es nämlich keinen Platz auf der Alszeile. Der Bereich zwischen Straße, Straßenbahnschienen und parkenden Autos ist so schmal, dass Radler oft auf die Straßenmitte, zwischen die Straßenbahnschienen ausweichen müssen. Ein Radweg oder Fahrradstreifen ist nicht vorhanden. 

Dies möchte die Hernalser Initiative "Dornbach radelt sicher" zusammen mit der Radlobby im Bezirk ändern: In einer Petition wird die Errichtung eines Radweges und die sichere Gestaltung des Bereichs für alle Verkehrsteilnehmer gefordert. Der Abschnitt, auf dem der Radweg entstehen soll, erstreckt sich von der Vollbadgasse bis zur Endstation der Straßenbahnlinie 43 in Neuwaldegg.

Auch der Bezirksvorstehung ist der Radverkehr auf der Alszeile an Anliegen: "Wir stehen dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber und arbeiten Schritt für Schritt an einer Lösung", sagt der stellvertretende Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ).

Die Herausforderung liege in der Topografie der Alszeile: zu wenig Platz, zu viel Verkehr, schildert Jagsch. Beispielsweise müssten bei der Errichtung eines separaten Radweges rund 80 Bäume gefällt werden. Der Bezirk sei aber an einer Alternative interessiert, die für alle Beteiligten vertretbar sei.

30-jähriger Wunsch

Das Anliegen eines Radweges auf der Alszeile ist ein langjähriger Wunsch unterschiedlicher Bürgerinitiativen. Laut "Dornbach radelt sicher" liegt die älteste Bürgerinitiative 30 Jahre zurück. "Unterlagen zum Thema Alzeilen-Verkehr liegen uns seit Jahren vor. Seit fünf Jahren versuchen wir die Pläne zu konkretisieren", heißt es seitens der Bezirksvorstehung. 

"Die seit 30 Jahren bestehende Sicherheitslücke im Wiener Radnetz zwischen Vollbadgasse und Endstelle 43er muss endlich geschlossen werden. Nur ein baulich getrennter Radweg schafft hier eine kinder- und familiengerechte Infrastruktur, um das Naherholungsgebiets und Freizeitparadies Neuwaldegg sicher mit dem Rad zu erreichen", meint Matthias Pintner, Sprecher der Radlobby Hernals.

Seit dem 27.07 läuft daher eine Petition und schon ein Tag später wurde bereits über die Hälfte der benötigten Unterschriften gesammelt. 500 Unterstützer braucht die Petition, um im Petitionsausschuss der Stadt behandelt zu werden.

Gleichzeitig will die Bezirksvorstehung in den kommenden Wochen eine Meinungsumfrage durchführen, um später mit konkreten Plänen im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses an die Bevölkerung heranzutreten.

Hernalser Fahrrad-Stammtisch

Schlussendlich müsse der Bezirk aktiv werden und etwas verändern, sagt Roland Romano, Sprecher der Radlobby Wien. "Wir können nur aufzeigen, was die Bewohnerinnen und Bewohner wollen. Am Ende liegt es an der Bezirkspolitik."

Die Initiative "Dornbach radelt sicher" setzt sich aus 20 Initiatoren zusammen, die im 17. Bezirk beheimatet sind. Ihre Petition läuft noch bis zum Juli 2021. "Wer sich für die Hernalser Fahrradgemeinschaft interessiert, kann sich auf www.radlobby.at/mitmachen melden und wird dann zu einem unserer regelmäßigen Stammtische eingeladen", erklärt Romano.

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