Hinter vorgehaltener Hand bestätigen alle in dieser Causa involvierten Stellen, dass nunmehr die Weichen für dieses „Science Communication Center“ unter Federführung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gestellt seien – insbesondere was die nötige Budgetplanung betrifft. „Es soll noch in dieser Legislaturperiode fixiert werden“, heißt es. „Die Verhandlungen befinden sich im Finale.“
„Werden es verkünden“
In den offiziellen Stellungnahmen kann man zwischen den Zeilen die Tendenz herauslesen: „Wir arbeiten daran. Es wäre schön, wenn es zu diesem Ort der Wissenschaftsvermittlung kommt. Und sobald die Entscheidung gefallen ist, werden wir es verkünden“, heißt es von der ÖAW. Was den Zeitrahmen betrifft verweist man an das Wissenschaftsministerium. Im Büro von Minister Martin Polaschek (ÖVP) erklärt man ebenfalls vielsagend: „Es ist ein sehr spannendes Projekt.“
Dabei schien das Vorhaben in der ehemaligen Aula der Alten Universität schon gestorben, weil die Wien-Holding als Träger für das Helnwein-Museum ein Auge auf die Flächen geworfen hatte. Mit kolportierter Unterstützung des Bundeskanzleramtes fand sogar bereits eine Begehung in den Prunkräumlichkeiten, die derzeit als Veranstaltungsflächen genutzt werden, statt.
„Derzeit auf Eis“
Doch mit dem De-facto-Zuschlag an die ÖAW fehle es nun an einer „geeigneten Liegenschaft (…), in der ein solches Projekt realisiert werden könnte“, wie es in einer Stellungnahme der Wien-Holding heißt.
Um das Museums-Projekt überhaupt „auf seine wirtschaftliche und museumtechnische Machbarkeit prüfen zu können“, sei das aber die zentrale Voraussetzung. „Mangels einer geeigneten Liegenschaft liegt jedoch die Machbarkeitsprüfung derzeit auf Eis“, so die Wien-Holding.
Auch Helnwein hatte erklärte, dass es nicht gerade leicht sei, „eine geeignete Immobilie im Zentrum zu finden“. An ihn herangetragen worden sei die Idee ursprünglich von der Stadt Wien – namentlich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Holding-Chef Kurt Gollowitzer. Das stellte Letzterer aber medial in Abrede und meinte, es sei genau umgekehrt gewesen. Perfekt wurde die Verwirrung, als Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, die von den Museumsplänen aus dem KURIER erfahren hatte, jüngst im „Standard“ erklärte, der Wunsch käme ursprünglich sogar „aus dem Bundeskanzleramt“.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler erneuerte am Donnerstag ihre Kritik: „Einer einzelnen künstlerischen Position ein Museum zu widmen, gilt heute nicht mehr als State of the Art. Aus Sicht der öffentlichen Hand gibt es andere Prioritäten als die Subventionierung eines Helnwein-Museums.“
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