Hacker warnt: "Test ist kein Blick in die Zukunft"

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
Wiens Gesundheitsstadtrat ist weiter davon überzeugt, dass Tests in bestimmte Zielgruppen epidemiologisch sinnvoller sind. Allerdings seien die Massentests wohl auch ein "Beitrag zur Verbesserung des seelischen Zustandes".

Auch Wien hat sich für einen früheren Starttermin entscheiden, damit auch positiv getestete Personen noch Weihnachten feiern können. Die Kapazitäten sind für 1,2 Millionen zu testende Personen ausgerichtet. Ab Freitag wird getestet – bis 13.12. kann man sich dann an den Massentests in der Bundeshauptstadt beteiligen.

Angesprochen auf die zu Beginn kritisch anmutenden Reaktionen auf die Massentest-Ankündigung der Bundesregierung, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im Ö1-Morgenjournal: Er habe die Massentests als solches nicht kritisch gesehen. Schließlich teste man schon die ganze Zeit "in einer extrem hohen Zahl in Wien", so Hacker. Den ursprünglich angedachten Zeitrahmen von zwei Tagen für die Tests vor Weihnachten allerdings schon: "Das klang nicht sehr durchgeplant."

Epidemiologisch und virologisch sei es allerdings auch weiter "gscheiter" in Zielgruppen bzw. in bestimmte Berufsgruppen hineinzutesten. "Auf der anderen Seite befriedigen die Massentests den Wunsch von vielen, einmal einen Test machen zu lassen", so Hacker im Radio. Es sei also ein "Beitrag zur Verbesserung des seelischen Zustandes". das meine er ganz "ohne Unterton". Und: "Wenn es der Bevölkerung versprochen wird, dann muss es auch stattfinden."

Notwendige PCR-Tests

Die Testphase wird in Wien auf zehn Tage gestreckt. Für positive Ergebnisse auf die Antigen-Tests, gebe es auch gleich Teststraßen für die nötigen PCR-Tests im Anschluss. Um auch diese nötigen Tests "zu stemmen", habe man die Testphase auf zehn Tage gestreckt. 

Quarantäne und Contact Tracing

Gefragt, ob die Einhaltung der Quarantäne bei vielen positiven Testergebnissen kontrolliert werden könne, gibt sich Hacker zuversichtlich. Die absolut meisten Menschen würden sich daran halten. Er habe keine Sorge.

Laut Ministerratsbeschluss müsse bei den Massentests kein Contact Tracing stattfinden, Wien werde es dennoch versuchen: "Wir werden uns bemühen, das Contact Tracing jetzt auch bei den Massentests durchzuführen," sagt Hacker dazu im Morgenjournal.

Allerdings gibt er zum Abschluss zu bedenken: Man dürfe sich bei einem negativen Test nicht in falscher Sicherheit wiegen: Die Tests seinen kein Blick in die Zukunft, ganz im Gegenteil: "Das ist nur ein Blick in die persönliche Vergangenheit der letzten Tage."

Dritte Teststraße in Wien für Pflegeheimbesucher und Menschen mit leichten Symptomen

Wie viel Lockerung darf man sich leisten?

Angesprochen auf die derzeitige Situation in Österreich, weist der Wiener Gesundheitsstadtrat auf das unterschiedliche Infektionsgeschehen im Land hin. Demnach gehen in Ostösterreich die 7-Tages-Inzidenzen "schon sehr, sehr intensiv" zurück. In Wien werde man demnächst unter 200 kommen.

Ein Öffnen aller Bereiche "mit vernünftigen Spielregeln" sei laut Hacker möglich.

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