Gürtel-König Steiner über seinen Schlägertrupp: „Ich war Dienstleister“

Gürtel-König Steiner über seinen Schlägertrupp: „Ich war Dienstleister“
Hauptangeklagter verteilt erneut rhetorische Watsch'n.

Der zweite Tag im Prozess gegen Rotlicht-Capo Richard Steiner und fünf Mitangeklagte im Wiener Straflandesgericht begann so, wie der erste geendet hatte: Mit der Befragung Steiners, 42, der gut gelaunt erklärte, wie sicher der Gürtel unter seiner Regentschaft gewesen sei, und der diesmal rhetorische Watsch’n austeilte – gegen Ermittler, die Konkurrenz und die Staatsanwältin.

Den sechs Angeklagten wirft die Staatsanwältin vor, den „Nokia Club“ gegründet und jahrelang Bordell-Chefs mit Drohungen und Gewalt erpresst und Geld hinterzogen zu haben.

„Ich war Dienstleister“, sagte Steiner am Dienstag. Wer Schutz wollte und seine Prinzipien – „keine Drogen, keine Waffen, keine Gewalt gegen Frauen“ – beachtete, „durfte“ in einen Fonds einzahlen. Bis zu acht Boxer und Ringer – Monatsgehalt 3000 Euro –, die wöchentlich fünf Mal trainieren mussten, standen für „Mitglieder“ auf Abruf bereit. „Das war ein super Produkt.“ Er habe eine russische Übernahme des Milieus verhindert und den Gürtel frei von Drogen gehalten.

Zeugen berichten jedoch von Erpressungen, Arbeits-verboten, Gewalt. „Das ist Science-Fiction“, entworfen von der Konkurrenz und der Polizei, konterte Steiner: „Ein Monster aus mir zu machen, entspricht nicht den Tatsachen.“ Ein Urteil soll im August fallen.

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