"Gruppe Sofortmaßnahmen": Die Tausendsassa für die Probleme in der Stadt

"Gruppe Sofortmaßnahmen": Die Tausendsassa für die Probleme in der Stadt
Die "Gruppe Sofortmaßnahmen" zieht Bilanz über ihre vielfältigen Aufgaben.

Viele Wienerinnen und Wiener dürften die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt wohl hauptsächlich mit ihren erfolgreichen Coups gegen die illegalen „Teigtascherl-Fabriken“ verbinden. Dabei ist das Aufgabengebiet der Einheit nicht darauf beschränkt, Hunderte Kilo – meist verdorbener – Teigtaschen sicherzustellen. Im Gegenteil.

Es gibt kaum einen Bereich, in den die Gruppe Sofortmaßnahmen nicht involviert ist. „Wir koordinieren alle infrage kommenden Abteilungen der Stadt, um den Wienerinnen und Wienern in allen Lebenslagen zu helfen“, sagt der Leiter Walter Hillerer.

"Gruppe Sofortmaßnahmen": Die Tausendsassa für die Probleme in der Stadt

Die ersten Schritte in Richtung Gruppe Sofortmaßnahmen wurden schon 1974, vor genau 50 Jahren, gelegt. Seitdem haben sich die Bereiche, in denen die Gruppe tätig ist, ständig geändert. Erweitert wurde das Programm der Gruppe Sofortmaßnahmen im Jahr 2020 durch das „Einsatzteam der Stadt Wien“, das speziell für behördenübergreifende Schwerpunktaktionen zuständig ist.

Im Corona-Einsatz

Die Einsätze reichen dabei von der Organisation von Ersatzquartieren für Opfer von Brandereignissen bis hin zur Intervention bei Lärmbelästigung oder illegaler Müllablagerung. Aber auch Schwerpunktaktionen – etwa gegen Roadrunner – und das Einschreiten gegen „skrupellose Geschäftemacher“, wie den Personen, die Gemeindebauwohnungen illegal auf Online-Vermietungsplattformen anbieten, gehöre zum Aufgabengebiet, sagt Hillerer.

Aber auch kurzfristige Herausforderungen waren in den vergangenen Jahren zu bewältigen: „Während Corona haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sonderaufgaben übernommen und die Menschen, die nicht einkaufen gehen oder ihre Medikamente abholen konnten, unterstützt“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Gezeigt hat sich die Vielzahl an Funktionen auch im vergangenen Jahr. Bei 55 Einsätzen kümmerte sich die Gruppe Sofortmaßnahmen im Jahr 2023 um die Opfer von Schadensfällen wie Gasexplosionen oder Brandereignissen. Ein Beispiel dafür sind die Wohnhäuser in Simmering, die im vergangenen Juli einzustürzen drohten. Weiters konnten im vergangenen Jahr 450 Kilo Pyrotechnik beschlagnahmt und 739 Verstöße bei Lokalen und anderen Gewerbebetrieben festgestellt werden.

E-Scooter im Visier

Worauf der Fokus der Schwerpunktaktionen gelegt wird, entscheide sich je nachdem, was benötigt werde, sagt Hillerer. So habe es 2023 zum Beispiel zahlreiche Meldungen zu falsch abgestellten und schadhaften E-Scootern gegeben, weshalb in Folge auch die Betriebsstätten der E-Scooter-Vermieter kontrolliert wurden. Auch dort seien Mängel feststellt worden, so Hillerer. Die meisten Anbieter hatten keine erforderliche Betriebsanlagengenehmigung und auch Brandschutzeinrichtungen fehlten.

Im Großen und Ganzen werden die Schwerpunkte für das Jahr 2024 sehr ähnlich zu jenen des Vorjahres ausfallen. Illegale Baustellen, Wettlokale, Roadrunner und Pyrotechnik werden die Gruppe Sofortmaßnahmen auch weiterhin beschäftigen. Und vielleicht auch die Teigtaschen. Schließlich wurden allein vergangenen September 700 Kilo davon beschlagnahmt.

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