Grüne wollen in den Brunnen der Stadt baden
Da die Bädertickets teurer wurden, haben die Wiener Grünen eine neue Idee zur Abkühlung an Hitzetagen: das Baden in den Stadtbrunnen.
In Wien gibt es 1.300 dieser Brunnen. Viele findet man im dicht besiedelten Stadtgebiet, wo es besonders heiß ist. Für Kinder seien sie perfekt zum Planschen, für Erwachsene zum Füße reinhängen, heißt es
„Ich denke hier vor allem an den Brunnen am Schwarzenbergpark, im Rathauspark, Schönbornpark oder auch an die Brunnen im alten AKH, einer davon ist gar abgesperrt“, sagt Ömer Öztas. Als jüngster Abgeordneter der Grünen und Sprecher für Kinder und Jugend, hat er diese Idee auf den Tisch gebracht.
"Bürger sind von selbst auf uns zugekommen, sie wollen eine Bürgerinitiative starten“, sagt er. In Wien sei das Baden oder auch das Füße in den Brunnen reinhängen nicht verboten. Es gibt auch keine Strafen. Die Stadt rät aber dringend davon ab. Baden im Brunnen sei zu gefährlich, unhygienisch und die Umrüstung der Brunnen wäre wegen des Denkmalschutzes schwierig. Die Grünen widersprechen: Basel gilt als Vorbild. Dort gehen Jugendliche und junge Erwachsene, nach der Arbeit nicht nur im Rhein, sondern auch in die Brunnen.
95 Prozent der Brunnenbader sollen Anrainer sein, 5 Prozent Touristen
Von 200 Brunnen nützen die Basler 15. Getränke sind im Brunnen verboten und die Brunnen werden jede zweite Woche gereinigt, um Algenbildung vorzubeugen. Ein 5-Mann-Team ist extra für die Reinigung abgestellt. Ähnliche Initiativen gebe es in München, Nizza oder Birmingham. In Schottland dürfen Kinder sogar in den Brunnen vor dem schottischen Parlament.
Brunnen in Favoriten
Wien Tourismus Chef Norbert Kettner sagt dazu, dass die Idee touristisch in Wien wenig sinnvoll wäre: „Der Nutzungsdruck auf den öffentlichen Raum ist hoch, er ist ein kostbares Gut, mit dem sorgsam umzugehen ist.“ Schon nächstes Jahr soll übrigens ein neuer Brunnen zum 150-jährigen Jubiläum der 1. Wiener Hochquellleitung in Favoriten eröffnet werden. „Hier könnte man doch gleich einen Test wagen“, meint Öztas.
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